HUSH ARBORS ist das Stammprojekt eines gewissen Keith Wood, der schon ein paar Jahre lang Musik in sehr geringer Auflage und hauptsächlich auf CDr herausbringt und des Weiteren seine Gitarrenkünste in den Dienst anderen Gruppen stellt. Eine davon sind SIX ORGANS OF ADMITTANCE,
die Band seines an der vorliegenden Aufnahme beteiligten Freundes Ben Chasny – und so sehr man auch davon absehen sollte, ein Quasi-Debüt gleich mit einer Referenz anzupreisen, so eignen sich die kalifornischen Psychedelic Folker dennoch als Hinweis, wenn es darum geht, den groben stilistischen Rahmen der HUSH ARBORS abzustecken. Zu den Markenzeichen von Wood und seinem Mitstreiter Leon Dufficy zählt (natürlich) die Akustikklampfe, die auf dem rauen Fundament einer herrlich ätzenden E-Gitarre den Rhythmus vorgibt, ergänzt durch solide Drumarbeit, die schon mal Bongospiel zu integrieren weiß, und nicht zuletzt durch Woods schnörkellosem Falsettgesang. Was die Musik des Duos vom bekannteren Projekt unterscheidet, ist der Verzicht auf die gelegentliche Langsamkeit und auf die indischen Elemente, die Chasny gerne in das Gesamtbild v.a. seiner früheren Alben integrierte. “Water“ bildet mit einem verzerrten Feedback-Loop, hinter dem man die “normale“ Instrumentenarbeit mehr erahnt als erkennt, den lärmigen wie untypischen Auftakt des gut dreißigminütigen Hörvergnügens, während die beiden nächsten Songs die repräsentativen Schwerpunkte abstecken: “Follow Closely“ bietet aufpeitschenden Psych Rock, den Counterpart bildet gleich die minimalistische Folkballade “Rue Hollow“, deren wehmütige Melodie eine nicht reizlose Tragik anklingen lässt. Für diejenigen, die es eingängig brauchen, bilden diese beiden Stücke auch schon den frühen Höhepunkt des Albums, da gerade die schrägen Momente im Verlauf zunehmen und die eingeschlagene Stilrichtung variieren. Repetitive Strukturen finden sich auch innerhalb der einzelnen Songs, was einen hypnotischen Droneeffekt zu erzeugen weiß.
Ob die zukünftige HUSH ARBORS-Fangemeinde sich nun aus denen rekrutiert, die Wood und seinen Anhang auf einem der letzten CURRENT 93-Konzerte bewundern durften, oder aus solchen, die einfach nur gute kantige Americana hören wollen – das sie auch hierzulande wächst, wäre den beiden zu gönnen. (U.S.)