NORDVARGR: Pyrrhula

Nordvargh veröffentlicht langsam in ähnlichen quantitativen Dimensionen wie MERZBOW (mit dem er auch schon mehrfach zusammenarbeitet hat), wobei er im Gegensatz zu Herrn Akita seine musikalischen Ergüsse unter verschiedenen Pseudonymen und in unterschiedlicher musikalischer Ausrichtung veröffentlicht.

Ein weiterer Unterschied zu dem Japaner ist, dass dieser höchstens (in den letzten Jahren) seine Tierschutzagenda verdeutlicht, der Überbau bei Henrik Nordvargr Björkk aber oftmals wichtiger als die Musik zu sein scheint. “Phyrrhula“ basiert auf einem schwedischen Märchen, in dem einen Gimpel eine tragende Rollle zuzukommen scheint. Der Untertitel des Albums (“Black Ambient Droneworks 2007-2008) weist auf die musikalische Ausrichtung  hin, die Cold Spring schon mit den Veröffentlichungen von TENHORNEDBEAST eingeschlagen haben und die von den ubiquitären SUNN O))) und NADJA ausgiebig beackert worden ist, wobei NORDVARDH im Gegensatz zu letzteren wesentlich schwärzer ist: weniger Shoegaze als ein “gaze into the abysss“ (biblisch gewendet in den “pottomless pit“), wobei gerade die Beschwörungen zu Beginn des zweiten Tracks schon arg nach Budenzauber klingen und damit irgendwie das musikalische Äquivalent zu LaVeys COS darstellen. Gerade der Einsatz von Gesang (besser gesagt: Gesängen) verleiht dem Album einen etwas theatralischen Charakter. Auch wenn die Jahrszahlen im Untertitel den Eindruck einer Zusammenstellung erwecken, klingt das Album aber dennoch recht kohärent. Wenn man das Album laut hört, einige der eingesetzten Mittel unter der Rubrik Theaterdonner speichert und nicht auf der Suche nach Innovation ist, ist “Pyrrhula“ ein hörbares und atmosphärisch dichtes Album. (M.G.)