SOCCER COMMITEE & MASCHINEFABRIEK: Drawn

SOCCER COMMITEE & MASCHINEFABRIEK ist zunächst mal ein seltsamer Name für eine Kollaboration, und am allerwenigsten würde man mit ihm wohl filigrane Drones und Zeitlupenfolk assoziieren. Schließlich suggerieren die beiden Projektnamen, hinter denen sich die Musiker Mariska Baars und Rutger Zuydervelt verbergen, in erster Linie Dynamik und Lautstärke.

Man könnte das fast als auf Überraschung angelegte Ironie auffassen, wenn “Drawn“ denn nicht so still und bar jeden Effektgepolters daher käme. Die Stärke dieses Albums liegt in den im Grunde unspektakulären Momenten, wenn sich z.B. das Summen eines Harmoniums zu einem hypnotischen Drone verdichtet und sich zugleich auf der Akustikgitarre ein schöner Melodiebogen entfaltet. Wer kein Ohr für den subtilen Charakter solcher Momente hat, könnte das vielleicht als dröge empfinden – ich jedenfalls muss dabei unweigerlich an PANTALEIMON denken, an denen sich die Geister ja gerne wegen ganz ähnlicher Dinge scheiden. Doch die beiden Niederländer gehen verspielter zur Sache und vermeiden dadurch allzu entspannte Momente. Gelegentliche ätherische Passagen werden immer wieder durch skurrile Einfälle wie störende Breaks, zittrige Klangflächen und atonale Rückkopplungsgeräusche durchbrochen, auch der Gesang ist keineswegs gefällig – hätte ich den Titel “menschliches Theremin“ nicht schon an die Stimme von JOSEPHINE FOSTER vergeben, wäre Mariska Baars sicher eine Kandidatin dafür.

Doch all dies passiert, wie gesagt, in einem sehr verhaltenen Rahmen, so dass man “Drawn“ letztlich als sehr “leise“ und unaufdringliche Angelegenheit bezeichnen muss. Die LP-Version ist auf 200 Stück limitiert und erscheint in weißem Vinyl. (U.S.)