William Basinski hat sich in den letzten Jahren einen völlig eigenen, letztlich zeitlosen Kosmos geschaffen. Der inzwischen in Los Angeles lebende Musiker veröffentlicht hier erneut Archivmaterial, ursprünglich am 29.09.82 aufgenommen – was den auf den ersten Blick kryptischen Titel erklärt – und 2009 gemastert.
Die vier zwischen 7 und 22 Minuten langen Tracks, die natürlich auch wie andere Arbeiten Basinskis so endlos weitergehen könnten, basieren auf den für ihn typischen Tapelops, den Höhepunkt bildet der hier 20-minütige dritte Track, der in kürzerer Form schon auf “Variations: A Movement in Chrome Primitive” (als gemeinsame Veröffentlichung von Durtro und Die Stadt) zu hören war. Das immer wiederkehrende Klaviermotiv könnte immer so weiterlaufen und verdeutlicht vielleicht am besten, was für mich das Faszinierend(st)e an Besinskis Arbeiten ist: Ein Aufgehobensein in der/durch die Melancholie. Kaum zu fassen. Für dieses Jahr ist eine komplett neue Arbeit namens “Vivian & Ondine” angekündigt. (M.G.)