BUILDING INSTRUMENT: s/t

Building Instrument ist ein norwegisches Improv-Trio, das vor einigen Jahren von der Sängerin Mari Kvien Brunvoll ins Leben gerufen wurde und – primär auf Schlagzeug, Elektronik, diversen Saiteninstumenten und eben Gesang basierend – die Hörer auf eine Reise mit ziemlich unberechenbaren Wendungen mitnimmt. Versucht man den jüngst nach einer langen Entstehungszeit fertiggestellten Erstling musikalisch zu verorten, kommt man unweigerlich auf eine Art musikalisches Niemandsland, das an alle möglichen Genres grenzt, ohne wirklich irgendwo hinzugehören.

Fragile Jazzballaden wie das im norwegischen Molde-Dialekt gesungene „Kanskje“ treffen auf ausladende, auf den ersten Eindruck richtungslos vor sich hintastende Drum-Soli und werden neben dem gehauchten Sopran nur von einer durchaus reizvollen Derangiertheit zusammengehalten. A capella-Nummern wie „Klokka Sju“, das nordische und orientalische Folktraditionen überblendet, verschwinden im ambienten Gegenzoom, der das Album wie ein feierlicher Abspann ausklingen lässt. Elektronik und Akustisches halten sich im Prinzip die Waage, doch durch den provisorischen DIY-Charakter dominiert der Charakter des Handgemachten, stellt Zither, Perkussion und Melodica in der Vordergrund.

Die oftmals zerfledderte, nur vage arrangierte Struktur der einzelnen Songs hindert die feinsinnige Musik nicht nur daran, in Pop zu kippen, sie vermittelt stets auch den Eindruck, einem „Making of“ beizuwohnen, das die Musik bei der geforderten Aufmerksamkeit noch intimer wirken und in der Imagination der Hörer wachsen lässt. (A. Kaudaht)

Label: Hubro Music