Wenn das Nachleben wirklich so verzerrt sein sollte, wie Yasutoshi Yoshida alias Government Alpha sie auf der vorliegenden 1 Track-MCD zeichnet, dann sollten wir uns warm anziehen. Im Grunde macht er hier, was er ohnehin am besten kann: Heftige und zugleich fließende, „psychedelisch“ anmutende Feedback-Rauschexzesse auf seine Hörerinnen und Hörer loszulassen, als gäbe es kein morgen.
„Afterlife is Warped“ ist von den Frequenzen her eher hoch ausgefallen und damit gewollt unangenehm, der Rückkopplungssound erinnert entfernt an verzerrte Gitarrensoli, aber das muss nichts heißen. Erst nach und nach stellt sich das typische Government Alpha-Rauschen ein, dass wie ein enormes Luftgebläse alles mit sich reißt. Durch leichte Unebenheiten zeichnet sich eine nur angedeutete Rhythmik ab, kleinste Unterbrechungen des Flusses stören die Harmonie, immer mal staut sich der Verlauf der Musik, läuft dann aber, ungewohnt im Zusammenhang des sonstigen Primitivismus und Yoshidas Vorliebe für Plötzliches, eher subtil in neue Bahnen, statt mit Getöse neu loszupoltern.
Interessant, wie gut man sich in rund zwanzig Minuten an solche Musik gewöhnt und die an Spielautomaten erinnernden Späße, die zwischendurch gemacht werden, als störend empfinden kann. Toll dennoch, auch was das mal wieder gelungen Kollagen-Artwork des auch visuell tätigen Musikers angeht (mehr dazu übrigens in dem ausfühlichen Interview mit dem Künstler, das wir vor einigen Jahren führten). Dies wäre natürlich bei einem großformatigeren Release besser zur Geltung gekommen. (U.S.)
Label: Debila Records