MONSTA: III

Boaz Bentur vom israelischen Psych Rock-Quartett Tiny Fingers brachte mit seinem Solo-Abenteuer Monsta vor gut einem Jahr die EP “Nepture” heraus, die mit verzerrten Electrosounds und markanter Rhytmen überraschte. Sein erstes Album mit diesem Projekt, das aus mir nicht bekannten Gründen den Titel “III” trägt, stellt eine erneute Kehrtwende dar, denn das Werk enthält zwei zirka halbstündige Soundscapes von geradezu meditativer Entschleunigtheit.

Der sehr leise und langsame Auftakt der ersten Seite stimmt schon darauf ein, und wer spätestens mit den warm tremolierenden Gitarrendrones in Monstas ambienter Parallelwelt angekommen ist, lässt die hintergründigen Verladegeräusche, die sich irgendwann bemerkbar machen, nur noch unbekümmert am Ohr vorbeiziehen. Benturs Musik will diesmal nicht spektakulär seim, und wenn das Volumen manchmal etwas ansteigt, die Gitarrenpickings etwas griffiger werden und sich kleine Melodieauftakte abzeichnen, durchbricht dies nur eines: Gleichförmigkeit.

Ambienter, dezenter, kosmischer, spiralförmiger die zweite Seite mit der tremolierenden Gitarre als roter Faden. Auch hier wirken kleine Exolosionen, Lautes und Leises und etwas deutlicheres Anstoßen der Dröhnwellen gerade harmoniebringend, und gerade diese Harmonie lässt “III” dann auch besonders schön ausklingen. Während man beim Hören die Zeit vergessen kann, wird die Illusion einer räumlichen Erfahrung immer stärker, was durchaus im Interesse des Musikers gestanden haben kann, denn für die Einspielung des Materials hat er sich ganz spezifische Orte ausgesucht. (A.Kaudaht)

Label: Opa Loka Records