Einmal mehr widmet sich das in Berlin herausgegebene englischsprachige Magazin Occulto den Schnittstellen von Wissenschaft und Künsten sowie deren Möglichkeiten, sich gegenseitig zu erhellen. Die vor kurzem erschienene sechste Ausgabe steht ganz im Zeichen der Idee, den Menschen als Variable zu sehen. Fokussiert wird in fünf längeren Artikel u.a. eine Evolution vor, nach und ohne das Horstmann’sche Untier, der zugleich die reale Dystopie des Anthropozäns gegenübergestellt wird. Abgerundet werden die mal sachlich-nüchternen, mal humorvoll-verspielten und niemals moralingesäuerten Beiträge der Autoren Alice Cannavà, Amanda Crompton, Giulia Liberti, Stefano Spataro und Stephano Stephanowic zum einen durch Bildstrecken mit Kunstprojekten von Ana Botezatu, Catalin Ilie und der Gruppe POT, zum anderen durch eine als DL-Code beiliegende Musik-Compilation. Das Label Boring Machines hat eine ausgewogene Mischung aus psychedelischer Dröhnung, rituellem Lärm und analoger Elektronik zusammengestellt, vertreten sind Newcomer wie Vivien Le Fay und renommierte Künstler wie Hermetic Brotherhood of Lux-Or, Marta de Pascalis und DIVUS mit dem Saxophonisten von ZU.
“While the Anthropocene is still waiting for its “golden spike”, we can turn our attention to the less sensational yet enlightening story of early-modern seasonal cod fishery in Newfoundland, and to its teachings about the complexity and long-lasting effects of human-animal-plant interplay. Or we can go for a “petrified version of scuba diving” through deep time, and learn from beautiful fossils about ancient experiments in the evolution of life, before we Cambrian bullies came along.” (Alice Cannavà, editorial text)