Trappist Afterland und Kathleen Yearwood leben nicht nur auf unterschiedlichen Seiten des Erdballs, sie sind wahrscheinlich auch noch nicht oft in einem Atemzug genannt worden. Die aus dem kanadischen Calgary stammende Kathleen Yearwood ist seit den 70ern sowohl musikalisch als auch literarisch unterwegs und verbindet eine folkloristisch angehauchte Spiritualität mit der Erkundung gesellschaftlicher Randphänomene und einem kämpferischen Aktivismus. Der hinter Trappist Afterland stehende Australier Adam Cole steht mit seinem gnostisch angehauchten Psychedelic Folk für eine eher in sich gekehrte Herangehensweise. Auf der Single “High in the Foothills” haben sie ihre kreative Energie gemeinsam in die Waagschale geworfen und einen ganz eigenen Stil entstehen lassen.
Die beiden Songs der 7″ kamen in Mail Art-Manier zustande, Kathleen steuerte Lyrics und Gesang bei, Trappist Afterland, die diesmal neben Cole noch aus Anthony Cornish und dem Banjo-Spieler Simon Muller bestehen, webten das komplette Klanggewandt. Und dieses Instrumentarium aus Harmonium, Glockenspiel, einer wehmütigen Geige und dem entrückten Banjo schafft einen ganz eigenen Klangkosmos, der fast etwas an einige Stücke auf Current 93s “Black Ships Ate the Sky” erinnert und und einie reizvolle Fusion eingeht mit der andersweltlichen Stimme Yearwoods, die von verträumt anmutender Rezitation, v.a. bei dramatichen Versen wie “Women can have eyes like hungry pikes”, in beinahe schrille Exaltiertheit umschlagen kann. Wenn man liest, dass die Sängerin bereits als Missing Link zwischen Joan Baez und Diamanda Galas beschrieben wurde, versteht man was gemeint ist, auch wenn der Vergleich etwas abenteuerlich ist. Über längere Strecken beschränkt sie ihre Stimmarbeit auf ungekünstelte Rezitation und lenkt die Aufmerksamkeit auf die märchenhaften Außenseitergeschichten, die die lyrische Seite der Single prägen.
Schon auf diesen zwei Songs wird deutlich, dass die beiden die Ausstrahlung der beiden Acts im Kombination einen ganz eigenen Stil mit einer originellen wie geheimnisvollen Aura ergibt, so dass man eine Fortstetzung des kurzen Projektes nur begrüßen könnte. (U.S.)
Label: Reverb Worship