Ende Februar bringt Glitterbeat das dritte Album der Amsterdamer Band Altın Gün um Merve Dasdemir und Erdinç Ecevit heraus. “Yol” greift den Einfluss türkischer Psychedelik des Vorgängers “Gece” auf und kombiniert diesen nicht nur mit Folk, dezenten Reggae-Anleihen und lateinamerikanischen Einflüssen, sondern auch mit poppigen Dance- und Synthie-Elementen, was der Musik einen deutlichen Eighties-Touch verleiht. Ein weiteres Novum ist die Kooperation mit den Produzenten Oliver Geerts und Gilles Noë (Asa Moto), die ebenfalls nicht unwesentlich zur Signatur der Songs beigetragen haben.
“Die äußerst vielfältigen Traditionen anatolischer und türkischer Folk Music bilden weiter die Basis für Yol, aber das Album gestaltet diese Sounds nicht nur für ein heutiges Publikum aus, sondern bietet darüber hinaus einen Avant-Popsound wie z.B. in der ersten Singleauskopplung „Ordunun Dereleri“. Mysteriös und atmosphärisch zugleich umschmeichelt sie die Hörer in einer Klangwelt aus Electro-Downtempo-Beats, majestätisch klingenden Synthesizern und Erdinç Ecevits wehmütigen Vocals über eine unerwiderte Liebe.
[...] Altın Gün könnte mit Yol den ureigenen magischen Prozess der Neuinterpretation und klanglichen Spurensuche patentiert haben, ein Prozess, den man wahrscheinlich seit dem britischen Folk-Rock-Boom der späten 1960er und frühen 1970er Jahre so nicht gehört hat. Ihre Aufnahmen befördern die Hörer weniger mit Neuinterpretationen als durch Verführung in eine Welt, in denen die zugrunde liegenden Originalkompositionen selbst nie gelebt haben.” (Uta Bretsch)