ADAM GEOFFREY COLE / GREY MALKIN: Dwellings

Wie schon nach “The Trappist and the Hare” hauen Adam Cole und Grey Malkin auch im Anschluss an ihren zweiten gemeinsamen Longplayer mit dem jüngst erschienenen “Dwellings” noch eine Lathe Cut-Single heraus, und einmal mehr wirken die beiden neuen Songs mit ihrem wie unter einer vergilbten Patina verborgenen Folksound nicht wie übriggebliebenes Material aus dem vor gut einem Jahr erschienenen “II”.

Was den Sound und die Atmosphäre der beiden songs angeht, wirken “Houses on a Hill” und “The World is a Closed Door” wie aus einem Guss: Entspanntes Gitarrenspiel zieht einen in eine Welt, die auf den ersten Eindruck noch eher nach Cole als nach Malkin klingt. Doch auch wenn die soundscapingen Elemente hier weniger stark präsent sind, macht dieser sich im Verlauf am deutlichsten durch sein Klavierspiel, ferner durch dezente E–Gitarren, Keyboard und Xylophon bemerkbar.

Ein getragener, vielleicht sogar dezent elegischer Grundton macht sich in den Songs bemerkbar, in denen sich textlich – zum Teil angeregt durch Aphorismen der Autorin und Mystikeren Simone Weil – einiges um Fragen der Einkehr dreht. Mit sich allein ist man freilich auch nicht immer hinter verschlossenen Türen, wie das verwendete Zitat von Sheridan Le Fanu – “But dreams come through stone walls, light up dark rooms, or darken light ones, and their persons make their exits and their entrances as they please, and laugh at locksmiths.” – illustriert.

Was immer in der Schwebe bleibt ist das Verhältnis zwischen einem Gefühl trostreicher Gelöstheit und Melancholie, wobei “The World is a Closed Door” vielleicht das schwermütigere der beiden Stücke ist. Wer das immer noch recht neue Jahr also mit einem besinnlichen Folk-Kleinod beginnen will, sollte sich eine der Scheiben zulegen. Ein neues Cole-Album mit einem kleinen Rückblick in alte Trappist-Tage steht dann auch bald ins Haus. (U.S.)

Label: Future Grave / Reverb Worship