Cedrik Fermont, Gründer von Syrphe Records und bekannt von zahlreichen Releases u.a. mit seinem Projekt Axiom, hat mit “Détails” ein überwiegend akustisches Album aufgenommen, bei dem klassische Instrumente und Zweckentfremdes unterschiedlicher Art die Quelle für die meisten Klänge darstellen. Ein erster Hördurchgang hat etwas von einem zaghaften Gang durch eine Folge von beinahe abgedunkelten Räumen, in denen sich akustisch einiges ereignet und hin und wieder ein paar schemenhafte Formen sichtbar werden.
Ein Gongschlag begrüßt beim Eintritt, wie um unmissverständlich in eine noch unklare Heterotopie einzuführen, doch vielleicht ist es auch der Titel “Passage”, der den Eindruck einer Schwelle erzeugt. Perkussives Knarren und loses Zitherschrammeln verbreiten sich im Raum, lassen ihn wie ein hölzernes Puppenhaus anmuten. Alles bleibt auf unaufdringliche Weise offen, auch wenn ein weiterer Raum betreten wird. Hier herrscht etwas mehr Durcheinander, Wasser quellt aus irgendeiner unsichtbaren Öffnung, ebenso unsichtbar die Hände, die mit Scheren und Schreibmaschinen hantieren und vergeblich einen Motor zu starten versuchen. Ob die wahrscheinliche Anwesenheit von Menschen erfreulich ist, bleibt wie vieles unklar und im Dunkeln.
Der Ort, an dem man sich in “Details” befindet, scheint mit zahlreichen Objekten – also Details – aus Holz, Metall und Glas gefüllt, doch akustische Täuschungen machen hier einen großen Teil der Spannung aus und steigern den Reiz des Schauplatzes. Aus dem perkussiven Bimmeln und Schaben auf Objekten, die allem Anschein nach aus Glas und Metall sind, dringt irgendwann das Summen von Insekten, doch die scheinen eine ebensolche Fata Morgana zu sein wie der geheimnisvolle Urwald mit seinen Tierstimmen in “Bethink”, in dem es ausnahmsweise rein synthetisch zugeht. Auch dieses Setting bricht nicht aus dem Rahmen des Albums aus. Ebenfalls wie eine Art Täuschung erscheint das angenehm besinnliche Streicher-Arrangement in “Thébaïde” in dem Moment, wenn dramatisches Donnergrollen einbricht.
Obwohl die Reihenfolge der Tracks keineswegs beliebig wirkt, scheint “Details” wie ein gelungenes Stationendrama eher von einem räumlichen Nebeneinander als von einem zeitlichen Nacheinander geprägt. Schön ist, dass das innere Auge sich beim wiederholten Hören an die Dunkelheit gewöhnt, und ein paar mehr der halbobskuren Objekte erkennen lässt. (U.S.)
Label: Syrphe