Das von dem Australier Mark Kluzek ins Leben gerufene Kollektiv The Doomed Bird of Providence veröffentlicht Anfang Juli mit “A Flight Across Arnhem Land” sein viertes Studioalbum. Zwei der Stücke waren bereits auf der Single “Ransoms for Cars” zu hören, und auch auf den restlichen Stücken bildet ein bestimmter Blick auf die (Alltags-)Geschichte Australiens ein zusammenhaltendes Band. Im Unterschied zum mittlerweile fünf Jahre alten Vorgänger “Burrowed Into the Soft Sky”, das zwei ausgedehnte Instrumentslstücke enthält, sind auf dem aktuellen Longplayer 16 vergleichsweise kompakte Songs mit Texten enthalten. Inhaltlich vollzieht sich ein Sprung von der kolonialen Ära zu den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, wobei das Textmaterial auf Zeitungsberichten der Zeit über ungelöste Kriminalfälle und andere unerklärliche und meist unglückliche Ereignisse basiert, die in medialer Brechung wie Slices of Life eines die Epoche mitbestimmenden Lebensgefühls wirken. Die grundlegende Richtung bleibt bestehen, weshab uch heute noch gilt, was hier im Zusammenhang mit der EP “Rumbling Clouds of War Hover over Us” gesagt wurde: “Stets war ihr Fokus auf unterschlagene, beinahe vergesse Details der Zeit gerichtet, Dinge, die sie aus ihrer untoten Randständigkeit hervorholten und und so in Ruhe vergangen sein ließen: untypische Einzelschicksale in einer Gesellschaft von Gestrandeten, die zwischen Strafkolonie und Landwirtschaft, zwischen Endstation und Aufbruch, zwischen Rassismus, Hoffnungslosigkeit und einer fragilen Ethik ihren Weg sucht”. Ebenfalls treu geblieben ist die Band, zu deren üppigem Line-up diesmal neben Joolie Wood auch Simon Finn gehört, ihrem durch zahlreiche klassische und folkige Instrumente geprägten Sound zwischen Kammermusik, Artrock und dem Echo alter Sea Chanties. Das Album erscheint in einer limitierten CD-Edition mit ausführlichem Booklet sowie digital bei 10 to 1 Records.