Am 7. Oktober werden auf Mute drei Alben von Alan Wilders Projekt Recoil wiederveröffentlicht werden. Ursprünglich begann Wilder Recoil noch während seiner Zeit bei Depeche Mode, er selbst spricht davon, anfangs sei es eine „sideline“ gewesen: Kurz nach Erscheinen des DM-Albums „Black Celebration“ erschien mit dem lapidar betitelten Minialbum „1+2“ das erste Lebenszeichen von Recoil. Wilder löste sich hier von Songformat und präsentierte zwei lange, im weitesten Sinne experientelle instrumentale Stücke. Das klanglich daran anknüpfende Album „Hydrology“ erschien 1988.
Auf den darauf folgenden Alben sollte Wilder mit einer Reihe von Gastsängern – und -sängerinnen zusamenspielen (u.a. Douglas McCarthy von Nitzer Ebb, Carla Trevaskis, Diamanda Galás, Joe Richardson, Siobhan Lynch ) und sich insbesondere seit dem 1997 erschienenen Album „Unsound Methods“ stärker dem Song annähern.
Über die einzelnen Alben heißt es von Labelseite: “Unsound Methods” war Wilders viertes Album unter dem Moniker Recoil und seine erste Veröffentlichung nach der Bekanntgabe seines Ausstiegs bei Depeche Mode im Jahr 1995. Für “Unsound Methods”, das er in seinem Studio in Sussex aufnahm, arbeitete er mit vier sehr unterschiedlichen Personen zusammen – Douglas McCarthy von Nitzer Ebb, der New Yorker Spoken-Word-Künstlerin Maggie Estep und den Sängerinnen Siobhan Lynch und Hildia Campbell -, um eine Welt dunkler Dub-infizierter Landschaften zu erschaffen, die von zitternden Klavieren, verführerischen Streichern und einem tiefen elektronischen Pulsschlag widerhallen.
“Liquid” folgte im Jahr 2000, diesmal in Zusammenarbeit mit unter anderen Diamanda Galás, Nicole Blackman, Samantha Coerbell, Rosa Torras, The Golden Gate Jubilee Quartet – ein Album für die nicht ganz so gelassene Kontemplation in Gesellschaft der eigenen dunklen Seite.
“subHuman” entstand nach einer siebenjährigen Pause, in der Wilder mit der Sängerin Carla Trevaskis und dem Louisiana-Bluesman Joe Richardson zusammenarbeitete, dessen Stimme durch Gitarren- und Mundharmonikaeinlagen ergänzt wird. Darin eingeschlossen sind die Erfahrungen von Jahren auf der eher düsteren Seite des Lebens in New Orleans, ein Kommentar zu einer ganzen Reihe an Konflikten, Religion, Inhaftierung und persönlichen Kämpfen. “subHuman” fordert uns auf, in uns selbst zu gehen und die Essenz dessen zu finden, was uns menschlich macht – und fragt, wer oder was zum Teufel uns eigentlich erlaubt, in einem Akt der Anmaßung andere Menschen zu unterdrücken, manchmal mit den brutalsten Konsequenzen: We are all subHuman in somebody’s eyes.”
„Unsound Methods“, „Liquid“, „subHuman“ werden als Download, CD sowie auf farbigem Vinyl erhältlich sein.
Die ersten drei Recoilveröffentlichungen (“1+2″, “Hydrology” und “Bloodline”) werden gerade remastered und sollen zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.