Mitte November und somit nur kurz nach der Kollaboration “In the Cell of Dreams” erscheint auf dem hauseigenen Label Woe To The Septic Heart! das neue Album des für sein breites Stilspektrum und seine zahlreichen Kollaborationen bekannten englischen Producers und Hauntologen Sam Shackleton. Lesern unserer Seiten sollte der Künstler noch von seinen zusammen mit Ernesto Tomasini vertonten “Devotional Songs” her bekannt sein. Auch auf seinem neuesten Longplayer erforscht Shackleton ein ungewöhnliches Gebiet, diesmal dreht sich alles um Motive und Stimmungen der deutschen Volksliedtradition, die zum Teil in Originaltexten in der Sprache seiner Wahlheimat vertont werden. Im Begleittext heißt es dazu: “The Scandal of Time works not just as a précis but a daring leap forward, mixing ghosted, traditional; German folk songs with heart-piercing basslines, xenharmonic percussion and open-ended drones, on what promises to be his last solo release for a while”. In einem bereits erhältlichen Vorab-Track singt die Vokalistin Anna Gerth mit somnambuler Intonation aus dem Stück “Eine dunkle Wolke”, einem bekannten deutschen Volkslied aus dem 16. Jahrhundert – Shackleton begleitet sie dabei mit labyrinthischer Elektronik und sich imemr wieder neu erfindenden Takten. “When sub tones cut through the mix, they’re not there for heft, but to enhance the meditative richness of the composition, heißt es. “Shackleton ushers us down a gnarled, moonlit path, highlighting the sticky creative gloop Grimm fairytales are made of “. Die restlichen Stücke werden als reich an unkonventionellen Ideen angekündigt, bei denen zu Choralgesängen verfremdete Vocals auf elektronische Orchestralsounds, Metallophone, südasiatische Percussion und
einiges mehr treffen. “It’s trip-hop in an oblique way, not the kind of raked-over fluff that’s hovering into view again – but authentically psychedelic gear spiked with cracked mirror oddness of the earliest Mo’Wax deployments. Shackleton freezes and granulates that momentum even during the album’s most vaporous moments”. Das Album ist auch digital erhältlich.
Foto: Marco Bergmann