Justin Wright hat mir seiner Spacerock- und Gitarrendrone-Formation Expo 70 eine Menge Material auf kleinen Tonträgern herausgebracht, die irgendwann im Zuge seiner steigenden Popularität vergriffen waren. Mit Zoharum im Schlepptau macht er sich seit Jahren daran, diese Sachen nach und nach in schön gestalteten Digipacks neu aufzulegen.
Die Musik auf der Doppel-CD “Mother Universe has Birthed her Last Cosmos” – durchweg Tracks mit über 15 Minuten Länge – stammt komplett aus der Zeit von 2008-2010, genauer aus zwei Sessions, die damals ihren Weg auf je eine CDr gefunden hatten.
Die ältere von beiden fiel noch in die Zeit, als die Band sich Expo Seventy schrieb und als Trio unterwegs war. Dieses Material trägt sehr den krautigen Vorlieben Rechnung, die beiden Stücke beginnen recht smooth mit z.T. verfremdeten Gitarrentupfern auf den hohen Saiten, an der Oberfläche vollzieht sich eine stetige Steigerung bis zum finalen Freakout, doch leichtfüßige Perkussion mit Jazzbesen und ein paar versteckte Spuren von Noisefragmenten brechen die sanfte Regression, die durch die deutliche Repetition immer wieder einen leicht rituellen Charakter erhält, schon vorzeitig auf.
Die zweite CD enthält vier Tracks, die Wright solo eingespielt hat – mit seiner Gitarre sowie einem Moog-Synthie, die sich im Zusammenwirken von Melodien, Riffs und Drones ergänzen. Sehnsüchtig verklärte Melodiefolgen, monumentale Rhythmusgitarren mit 70s-Hardrockflair und streckenweise an Harmonium erinnernde Dröhnungen wechseln sich ab und wirken stets wie eine herangezoomte Präsentation einzelner Motive. (A. Kaudaht)
Label: Zoharum