Vor kurzem brachten Artetetra das neue Album des russischen Gitarristen, Producers und Feldrekorders Pavel Eremeev a.k.a. Holypalms heraus, es ist das erste musikalische Lebenszeichen des Künstlers seit seinem vor siebeneinhalb Jahren erschienenen Longplayer “Jungle Judge” und ist laut Label das Resultat eines “post-geographic, organic neuroticism”. Wie auf diesem erweist sich Eremeev als Meister der Kollage, der es versteht, unterschiedliches Material zu wagemutigen und doch in sich stimmigen Szenarien zusammenzuführen. Zur Basis des musikalischen Materials zählen Feldaufnahmen, die er und sein Kollege Laurent Jeanneau (Sublime Frequencies, Discrepant, Akuphone) in verschiedenen Ländern Südostasiens gesammelt haben – dieses wurde verschiedenen Bearbeitungsprozessen unterzogen und mit dem Klang verschiedener Instrumente ergänzt, so besipielsweise mit einer
kurdischen Tanbur (in dem Fall einer von Artem Galkin, Eremeevs Bandkollege im Duo Usssy eigens gebauten), ferner Bendir und Eremeevs Vierteltongitarre. “It was not entirely clear what it was”, so Eremeev zu dem offenen Charakter der Musik und ihres Entstehungsprozesses. “What kind of wings it had. Where was it headed to. Why was its shadow not where it should have been? What kind of yet-to-be-written mythologies was that creature part of? We were stuck in this image for a long time and felt bliss. It was emanating an intense, strange fossil energy. We never saw the animal again, moving like a pictogram in the sand. Since then we play our instruments and sing our songs, hoping that the mirage may reappear amidst the dunes”. Das Moment des bewusst einkalkulierten Unvorhersehbaren betonen auch Artetetra: “Once again, Holypalms’ mythology expands into unforeseen worlds, avoiding the facility of ethnotechno tropes and dodgy strategies to conjure or, better, summon musical stories chanting opaque, mirage-like tales of legendary spears, techniques to separate oneself from its own shadow, reptile instruments and ecliptic collapses”. Das Album erscheint digital mit Artwork von Fajar Widianto.