I-Taki Maki, das mit Mikro, Drumkit und elekrifizierten Saiten ausgestattete Berliner Duo Infernale befindet sich seit Jahresbeginn auf einer Stop-and-go-Tour durch die Republik. Am Samstag den 12. April machen sie in einer ihrer Stammlocations halt und spielen in vertrauter Atmosphäre ein Set mit Stücken ihres ausgezeichneten aktuellen Longplayers “Friedhof” so wie eine Auswahl aus ihren klassischen Repertoire. Gemeint ist das am Übergang von Berlin-Mitte zum Prenzlauer Berg gelegene Watt, dessen Räumlichkeiten nahe Senefelder Platz älteren Semestern noch als Rumbalotte bekannt sind. Die Veranstaltung beginnt den Nachbarinnen und Nachbarn zuliebe relativ pünktlich, und üblicherweise ist das dortige Publikum nicht gerade klein – nur falls jemand einen Sitzplatz wünscht.
In unserer Besprechung des Albums “Friedhof” hieß es über die Musik des aus der Nähe von Rom stammenden Duos: “Was die beiden in Berlin lebenden Italiener Mimmi und strAw hier mit mal heimeligen, mal fuzzig verzerrten Gitarrenparts, mit einem aufgeweckten Schlagzeug, das ein Faible für Downtempo hat, und v.a. mit einem sanften weiblichen Gesang auf die Beine bringen, ist eine Musik von überaus eingängiger Ohrwurmqualität, die in den weitläufigen Grenzbereichen zwischen Postpunk, Gitarrenpop, folkigen Ansätzen und einigem mehr ein ganz eigenes Terrain zu besetzen weiß. Die andere Seite ihres kleinen Kosmos zeigt sich in einem konsequent auf die Widersprüche und Schattenseiten eines weithin etablierten Normalitätsverständnisses, auf unsere Vorstellungen von Zwischenmenschlichkeit und nicht zuletzt auf ganz konkrete gesellschaftliche Situationen gerichteten Blick. In den Lyrics kommt dieser ganz unmittelbar zum Ausdruck, manchmal in fast sachlichen Statements über emotionale Balancen und Disbalancen, bisweilen auch in mythologischer Einfärbung. Ist diesbezüglich der Groschen erst einmal gefallen, erkennt man die entsprechende Bitterkeit auch in den versteckten Seiten der Musik, in manchmal ganz plötzlich auftauchenden Aufwallungen einer verhaltenen Aggressivität, aber auch in ebenso plötzlich auftauchenden Momenten der Melancholie, die sich auf Zehenspitzen in die Melodien schleichen”.
Samstag, 13.04.2024
Doors 20 Uhr
Metzer Str. 9
10405 Berlin