Ende des Jahres erscheinen auf dem Label Post Orientalism Music zwei digitale Alben des iranischen Komponisten Ehsan Saboohi, die schlicht “Piano Works” betitelt sind. Die beiden Werke bieten einzigartige Einblicke in Saboohis klangliche und musikalische Welt zwischen symphonischen Strukturen und poetischen Miniaturen. In beiden Arbeiten steht den Titeln entsprechend der Flügel im Zentrum des Geschehens. Am 22. Dezember erscheint “Piano Works Vol. I”, das Saboohis erste Symphonie in einer Bearbeitung für zwei Klaviere präsentiert.
Ursprünglich als Abschlussarbeit für sein Kompositionsstudium an der Universität Teheran komponiert, erschafft die Reduktion der symphonischen Orchesterfassung eine ganz eigene klangliche Dichte und fordert das Duo Yevsookova Osana und Andrey Bondarenko heraus, die Vielschichtigkeit des Werks auf das Klavier zu übertragen. Die zwei Sätze der Symphonie gewinnen durch das intime Format an Transparenz und interpretatorischer Weite. Piano Works Vol. II dagegen das am 23. Dezember veröffentlicht wird, ist inspiriert von der japanischen Haiku-Lyrik.
Hier hat Saboohi kurze musikalische Miniaturen komponiert, die er als Music-Haiku bezeichnet. Töne und Akkorde treten an die Stelle von Worten und Silben, zwei der Stücke sind dann auch direkt von Lyrik von Zia Movaheds und Abbas Kiarostami inspiriert. Saboohi erforscht in diesen Werken das Potenzial, mit minimalistischen musikalischen Elementen tiefgehende Emotionen und Eindrücke zu vermitteln. Interpretiert wird die Sammlung von Hooshyar Khayyam.