Das Album “24 Ribs ٢٤ ضُلع” von Los Panteros, dem bereits bei der Kollaboration “Al Saher” zusammen aufgetretenen Duo aus Tony Elieh und Aya Metwalli, erscheint am 11. Dezember bei Archipel Editions, Aldarrax Editions und Famous Grapes sowohl als Tape als auch digital. In einer intensiven Symbiose aus improvisierter Komposition und experimenteller Klangforschung vereinen die beiden Bass, Stimme und Elektronik zu einer facettenreichen Arbeit, die gleichermaßen hypnotisch wie verstörend wirkt. Aufgenommen im Morphine Raum in Berlin, bildet das Album eine Synthese aus Eliehs dichten, texturierten Basslinien und Metwallis oft experimentierfreudig eingesetzter, aber gleichsam klassisch geschulter Stimme, die zwischen melodiöser Klarheit und der Auflösung traditioneller Strukturen changiert.
Stücke wie “Al Waysel” und “Ya Tayren Tayer” spielen mit repetitiven Mustern, dröhnenden elektronischen Schichten und einer tiefen Spannung, die sich in unerwartete melodische Momente auflöst. Metwallis Gesang schafft dabei einen eigentümlichen Kontrast, mal beruhigend, mal verstörend, während Elieh die Grenzen von Rhythmus und Harmonie herausfordert. Von den Labels heißt es: “The conversation between these textures, at times melodic and synchronous, and at other points not, weaves in and out of focus, throughout the album. There is a strong duality at play between the hypnotic looping rhythm of the bass and the ability of Metwalli to float in clean or arrive above the noise chopped, rusty and dirty”. Das Album, das seinen Ursprung im Rahmen des Irtijal-Festivals und einer anschließenden Residency beim Phonetics-Festival in
Frankreich hat, entwickelt eine Klangsprache, die, wie es auch im Begleittext heißt, in ein labyrinthisches Netz aus Klangfarben, Mikrotonalität und atmosphärischen Spannungen entführt. “24 Ribs” – benannt nach einem vermutlich auf die Rippenschöpfung in der Genesis zurückgehenden ägyptischen Sprichwort über Resilienz – ist ein kraftvolles Dokument zweier Acts, die in ihrer Zusammenarbeit den experimentellen Kern ihrer jeweiligen musikalischen Wurzeln auf die Spitze treiben.
Foto: Mariam Mekiwi, Artwork & Design: Hatem Iman