Mit “Hamartia” veröffentlicht Chelidon Frame am 21 März ein neues Album, das seine experimentelle Arbeit mit elektronischen und akustischen Klängen konsequent weiterführt und zugleich darin ein neues Kapiten markiert. Bekannt aus dem Asynchronous Drone Orchestra, setzt der Mailänder Klangkünstler auf eine dichte Mischung aus improvisierten Gitarren- und Percussion-Elementen, kombiniert mit live bearbeiteten elektronischen Schichten. Diese strukturierte Spontaneität führt zu einer dynamischen und sich ständig verändernden Komposition, in der Erwartung und Auflösung ein spannungsreiches Wechselspiel eingehen.

Besonders im Auftakt lassen sich deutlich jazzige Anklänge heraushören, die immer wieder auf ein mögliches klangliches Chaos hindeuten, das sich jedoch nie vollständig entfaltet. Stattdessen bleibt das Klangbild organisch und wandlungsfähig, reicht von kraftvoller Dröhnung bis hin zu fragilen, meditativ stimmenden Passagen und darüber hinaus. Die vertrauten Sounds von Gitarre und Percussion erscheinen durch präparierte Spielweisen und elektronische Bearbeitung verfremdet, ummantelt von einer rauen, teils kratzigen Textur. “Hamartia” bewegt sich zwischen Improvisation und konzeptueller Stringenz und lädt dazu ein, in seinem feingliedrigen, zugleich intensiven Klanggewebe immer neue Details zu entdecken. Es erscheint digital bei Post Orientalism Music.