Q Time Machine: Monumentales Album von Ehsan Saboohi

Im April erscheint mit “Q Time Machine” das neue umfangreiche Album von Ehsan Saboohi über Post Orientalism Music. Die Veröffentlichung setzt Auseinandersetzung des Komponisten mit nichtlinearen musikalischen Strukturen fort und greift auf ein von ihm entwickeltes System zurück, das in Echtzeit generierte Text-zu-Sprache-Elemente in die Komposition integriert. Im Zentrum steht, wie es in den Liner Notes heißt, ein experimenteller Umgang mit Zeit: Die Verarbeitung der Klangbausteine erfolgt über variable Parameter, die nicht nur technische Herausforderungen wie Netzwerkstabilität und Verzögerungen berücksichtigen, sondern diese gezielt in das Werk einbeziehen. Dabei entstehen fragmentierte und unvorhersehbare Entwicklungen, die von stets variieren.

Das Album bezieht sich auf Omar Khayyam, allerdings in einer Lesart, die sich von westlichen Mystifizierungen ebenso distanziert wie von erstarrten Traditionen der eigenen Herkunft. Die Struktur von “Q Time Machine” beruht auf der Verarbeitung von 75 Vierzeilern des Autors pro Durchlauf, wobei sich Geschwindigkeit und Betonung der Sprachsynthese kontinuierlich anpassen. Die klangliche Umsetzung ist unmittelbar mit dem technischen Umfeld der Aufführung verknüpft – jeder Stream kann zu einer leicht abweichenden Erfahrung führen. Die Premiere lief als durchgehende 24-Stunden-Performance über verschiedene Hosts in mehreren Ländern. Mit der digitalen Veröffentlichung wird auch die zugrunde liegende Python-Architektur als Open Source bereitgestellt, um das Projekt weiterzuentwickeln.