In ihrer Interpretation des „Sinnerman“, die zu den aufwühlendsten und mitreißendsten Liedern der Welt zählt, lieh Nina Simone nicht nur dem von Gott abgefallenen und verzweifelt um Erlösung flehendem Sünder ihre herbe Stimme – sie ließ das Gefühl kosmischer Unbehaustheit auch mit dem wütend in die Welt geschleuderten Wort „Power“ zusammenprallen. Dieses Hand in Hand-Gehen von Verzweiflung und Aufbegehren mag ein ganz ursprünglicher Zug der sogenannten negro spirituals sein (man denke an den „Freedom“ skandierenden Ritchie Havens während seiner Darbietung von „Motherless Child“ in Woodstock) Weiterlesen