ARIEL PINK’S HAUNTED GRAFFITI: Mature Themes

Selbstreferenz, spielerischer Umgang mit Zitaten, Ironie und immer wieder Ironie – dieses aus Moderneüberdruss jenseits des Reaktionären entstandene Konglomerat an Eigenschaften, das zirka seit den 60ern durch die akademisch geprägte Kultur geistert und zwanzig Jahre später den heute abgeluschten Stempel „postmodern“ bekam, verließ irgendwann die am Reisbrett entworfenen Biotope und landete im stets mehr sich selbst, dem Zufall und dem Markt überlassenen Bereich des Pop. Dort wurde es dann sogar ein bisschen authentisch, was nicht heißt, dass es die neunzig Prozent unserer Zeitgenossen, die Weiterlesen

GRIMES: Visions

So ganz ohne Hipster geht es anscheinend auch bei uns nicht, aber so lange man das mit dem altehrwürdigen Londoner Traditionslabel 4AD gemeinsam hat, kann nicht allzu viel falsch daran sein. Die haben nämlich vor kurzem die Kanadierin Claire Boucher a.k.a. Grimes unter Vertrag genommen – anlässlich ihres dritten Lonplayers „Visions“, der zur Zeit Lob aus allen Richtungen bekommt und dessen Cover ebensogut den zweihundertsten Konzertmitschnitt von Aaron Dilloway zieren könnte. Weiterlesen

KAREN ELSON – The Ghost Who Walks

Karen Elsons Karriere als Musikerin hat aus zwei Gründen einen guten und einen schlechten Start. Zum einen ist sie ein erfolgreiches Model, das sich vor kurzem entschied, mit seinem bisherigen Steckenpferd, dem Singen und Gitarrespielen, ernst zu machen. Zum anderen ist sie die Gattin ihres Produzenten und Verlegers Jack White, seinerseits bekannt durch THE WHITE STRIPES, THE RACONTEURS und THE DEAD WHEATHER. Gut daran ist, dass Karen gleich einen Namen hat und ihre Zeit nicht mit Klinkenputzen und Spielen für lau vergeuden muss. Schlecht daran ist, dass sie erst beweisen muss, es eventuell auch ohne Starthilfe geschafft zu haben, wovon man die größten Nörgler und Spötter wohl nie überzeugt. Weiterlesen