Der legendäre japanische Noise-Künstler Toshiji Mikawa, bekannt durch seine Arbeiten mit Incapacitants, Hijokaidan und und vielen anderen auf Kaidan (Treppe) endenden Combos, veröffentlicht sein neues Soloalbum “Encounter when Pigs Fly” über das Label Grubenwehr Freiburg. Auf dem Tape zeigt Mikawa seine meisterhafte Kontrolle über verspielten und zugleich brutalen hochfrequenten Harshnoise. Als inhaltliches Referenznetz bietet Mikawa die Themen Dschungel, Gift und Nesseln an, die ein breites Feld an Assoziationen eröffnen und in der Hörerfahrung spürbar werden bzw. auf diese projiziert werden können. Weiterlesen
Schlagwort-Archive: Hijokaidan
Japan 2019: Neues Boxset von Paal Nilssen-Love und Ken Vandermark
PNL Records und Audiographic Records bringen in einigen Tagen eine sieben CDs umfassende Box mit Konzertaufnahmen des Duos Paal Nilssen-Love (Drums) und Ken Vandermark (Klarinette) heraus, die im Jahr 2019 während einer Japantour an diversen Orten aufgezeichnet wurden. Mix und Mastering stammen von Lasse Marhaug. An einigen der Stücke sind Musiker der japanischen Freejazz- und Avantgardeszene – Akira Sakata (Blasinstrumente/Gesang), Masahiko Satoh (Klavier) und Yuji Takahashi (Klavier) – beteiligt. Die Box erscheint rechtzeitig zu einer neuen Japantour der beiden und enthält neben den Tonträgern ein Booklet mit Fotos und einem Essay von Vandermark. Weiterlesen
Zouroku no Kibyo: Debüt von Hijokaidan auf Urashima
Urashima Records haben jüngst das Albumdebüt von Hijokaodan, das 1982 bei Unbalance Records erschienene “Zouroku no Kibyo”, neu herausgebracht. Es handelt sich dabei um eine Sammlung an Aufnahmen, die zu Beginn der 80er bei Performances der Kansai-Band an verschiedenen Orten in Japan mitgeschnitten wurden. Die Sammlung gilt als früher Meilenstein nicht nur des japanischen Noise (und einigen definitionswütigen Geistern sogar als dessen Geburtsstunde) und speist einen Großteil seiner Energie aus der Tatsache, dass es Noise im heute verstandenen Sinne noch nicht gab und somit keine Blaupausen für Peformsnceacts wie die Band um Jojo Hiroshige gab. Das Album wurde in der Vergangenheit mehrfach meist auf CD oder im Rahmen größerer Boxsets wiederveröffentlicht, nun liegt es erstmals separat auf Vinyl vor. Weiterlesen
HIJOKAIDAN: King of Noise
Wenn die Pioniere des (un)gepflegten Lärms schlechthin ein Album “King of Noise” nennen, fieseste Tracktitel verwenden und sich dabei bei aller Entgrenztheit keinen erratischen Moment leisten, kann nur ein Klassiker daraus werden, und folglich wurde das 1985 beim hauseigenen Alchemy-Label herausgekommene Werk auch immer herangezogen, wenn es um essenzielle Wegmarken der noch heute aktiven Noiseveteranen aus Kyoto ging. Weiterlesen
HATSUNE KAIDAN: Noisy Killer
Hinter dem Namen Hatsune Kaidan versteckt sich eine Kollaboration zwischen Musikern der Noiseband Hijokaidan und der Sängerin Miku Hatsune. An dieser Stelle darf man ergänzen, dass Hatsune keine gewöhnliche Sängerin ist, sondern eine Kollegin von France Galles „Poupée de Sire“, vulgo: ein singender Synthesizer, der nur bei Auftritten von diversen playback agierenden Schauspielerinnen verkörpert wird. Was den Echtheitseffekt betrifft, kann man Hatsunes Gesang mit der optischen Wirkung der in Japan beliebten Weiterlesen
HIJOKAIDAN: Emergency Stairway To Heaven
Die 1979 in Kyoto gegründete Formation Hijokaidan ist eines der ältesten und langlebigsten Urgesteine aus dem Bereich, der gemeinhin Japanoise genannt wird, und auf der vor sechs Jahren erschienenen 30CD-Box mit dem schlichten Titel “The Noise” – die ich nur in Auszügen kenne – konnte man sich ein Bild machen von den typischen Stilelementen und den Wandlungen der von einigen Umbesetzungen geprägten Gruppe um Gründer Jojo Hiroshige. Hijokaidan sind v.a. durch ihre spektakulären Auftritte berüchtigt, doch es gibt auch eine Vielzahl von Studioafnahmen, die oft in Kollaboration mit Weiterlesen
RUDOLF EB.ER: Brainnectar
Rudolf Eb.er, den man auch unter dem Konzeptnamen Runzelstirn & Gurgelstøck kennt, versteht seine Arbeiten, die Musik, Performatives und Visuelles umspannen, als schamanistische Rituale, die durch reinigende psycho-physische Grenzerfahrungen die am meisten einengende psychische Zwangsjacke – das Ego – entkräften und im Idealfall überwinden sollen. Dabei agiert der in Japan lebende Künstler mit irritierenden, für sensible Gemüter schockierenden Motiven, die durchaus eine selektierende Wirkung erzielen können – nur wer wirklich bereit ist für eine undistanzierte Konfrontation Weiterlesen