GEINS’T NAÏT & LAURENT PETITGAND: Je Vous Dis

Das Duo mit dem exotisch klingenden Namen Geins’t Naït entstand irgendwann im Dunstkreis der legendären Coldwaver von Kas Product und existiert nun bereits seit fast dreißig Jahren, bei denen allerdings eine lange Pause mitgerechnet wird. Hierzulande überwiegend frankophilen Kennern ein Begriff, ist die Band auf der anderen Rheinseite kein Geheimtipp mit ihrem eigenwilligen Stil an der Schnittstelle von Punk- und Industrial-Einflüssen, Songs und Soundscapes sowie technoiden und klassischen Arrangements. Weiterlesen

AIDAN BAKER: The Sea Swells A Bit

Willst du was gelten, mach dich selten – zu den Musikern, die dieses Motto regelmäßig ad absurdum führen, zählt auch der aus Kanada stammende Drone-Spezialist Aidan Baker, der am laufenden Band veröffentlicht, gerne kolaboriert, auf etlichen Labels zuhause ist und gerade im deutschen Hauptstadtkontext auch regemäßig auftritt. Jeder Versuch, seinen Werdegang inklusive seiner Band Nadja und seinem offenen Projekt B/B/S zu rekapitulieren, läuft Gefahr, in ermüdende Aufzählungen zu kippen, vorausgesetzt, man überblickt sein Output überhaupt. Weiterlesen

MATT ELLIOTT: Only Myocardial Infarcation Can Break Your Heart

An Jess Francos launigen Vampirfilm “Doriana Grey” musste ich beim Cover von Matt Elliotts neuem Album aus einem eher oberflächlichen Grund denken – in beiden Fällen wird die verdrehte Doppelgängerallegorie, die einst einer Idee Oscar Wildes entsprang, von einer Frau verkörpert. Vielleicht ist es aber auch das spanische Flair von “Only Myocardial Infarcation Can Break Your Heart”, das mich auf solche Abwege geführt hat. Ich nehme vorweg, dass das zungenbrecherisch betitelte Werk des Engländers die beste Medizin gegen die diesjährigen Herbstdepressionen ist, aber ich sollte dazu sagen, dass mit Medizin hier keine musikalischen Baldriantropfen gemeint sind, sondern Weiterlesen