Es gehört nicht nur ein gutes Ohr, sondern auch ein gutes Maß an Kunstfertigkeit dazu, die Seele eines Ortes, oder bescheidener ausgedrückt: das, was einen Ort ausmacht, anhand seiner Klänge wiederzugeben. Man sollte Realist sein beim Aufspüren und Auswählen von charakteristischen Geräuschen, doch durch und durch Musiker, wenn es darum geht, diese so zusammenzusetzen, dass sie ohne allzu viel Verfremdung mit ästhetischem Gewinn gehört werden. Es gibt zahlreiche Künstler, die – ethnographische oder sonstige – Feldaufnahmen zu ermüdenden Slideshows reihen. Rafał Kołacki, ein Weiterlesen
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MIRT: Random Soundtrack
Das Konzept ist hinlänglich bekannt: Ein Mensch nimmt einen Block und ein Schreibwerkzeug zur Hand und lässt seinen Assoziationen freien Lauf, lässt Ausdrücke, Formulierungen und sprachliche Bilder wie von selbst aus sich herausfließen, ungeachtet sprachlicher Korrektheit, inhaltlicher Logik und konzeptueller Stringenz. Écriture automatique, automatisches Schreiben, nennt man diese Praktik, die im späten 19. Jahrhundert zunächst im Rahmen der Psychotherapie entwickelt wurde, und eine Generation später durch Weiterlesen
MIRT: Rite Of Passage
Wenn „kritische“, eher europäisch gesinnte Geister von einem schöneren Amerika reden, meinen sie damit in der Regel nichts aus dem kulturellen Hauptstrom, sondern schwelgen im Urtümlichen, referieren auf Dinge wie den Appalachian Folk oder den Delta Blues, die bei ihrem Einzug ins Popgeschäft schnell einen guten Teil ihrer ästhetische Unschuld einbüßen mussten. Wagt man sich doch in populärere Gefilde, dann zählt der Highway-Mythos, der Generationen von Outlaws und Geschichtenerzählern zu einem verlorengegangenen Traum von Freiheit inspirierte, zu den beliebtesten Themen. Andere, verwandte Gangster- und Desperadomythen, spielen meist ebenfalls unter freiem Himmel, oft desnachts. Die Weite des Landes und das Fortbewegungsmittel der Wahl schaffen Weiterlesen