In ihrer Interpretation des „Sinnerman“, die zu den aufwühlendsten und mitreißendsten Liedern der Welt zählt, lieh Nina Simone nicht nur dem von Gott abgefallenen und verzweifelt um Erlösung flehendem Sünder ihre herbe Stimme – sie ließ das Gefühl kosmischer Unbehaustheit auch mit dem wütend in die Welt geschleuderten Wort „Power“ zusammenprallen. Dieses Hand in Hand-Gehen von Verzweiflung und Aufbegehren mag ein ganz ursprünglicher Zug der sogenannten negro spirituals sein (man denke an den „Freedom“ skandierenden Ritchie Havens während seiner Darbietung von „Motherless Child“ in Woodstock) Weiterlesen
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The Machete Of Justice: Andrew Gilbert über Kolonialismus, Gewalt und den Heiligen Broccoli
Ganz gleich, ob es sich um die große Geschichte eines Landes oder um die vielen kleinen Geschichten einzelner Phänomene handelt – schon ihre offizielle Niederschrift durch akademische Chronisten ist von vielfachen Ungereimtheiten und sich abwechselnden Moden geprägt. Richtig heterogen wird es, wenn man all die inoffiziellen Geschichtsschreiber mit einbezieht, die frei von akademischen Konventionen ihre meist weniger rigide Version der Geschichte ins Spiel bringen. Eine wichtige Rolle neben dem Volksmund spielt dabei die Fiktion des Künstlers, allem voran in der Literatur, aber auch in Songs und nicht zuletzt in der Bildenden Kunst. Mit dem in Schottland geborenen Maler und Zeichner Andrew Gilbert hat die Geschichte des britischen Kolonialreichs seit rund zehn Jahren eine Heimsuchung erfahren, an der Weiterlesen