Language of Stone: Neue Kollaboration von Matt und Keith Howden

Vor einigen Wochen bereits erschien mit “Language For Stone” die dritte Zusammenarbeit von Matt Howden und seinem Vater, dem Dichter Keith Howden. Die Veröffentlichung bildet, wie man im Begleittext erfährt, den Auftakt einer Reihe, die sich mit dem klanglichen Potenzial sogenannter “musikalischer Steine” beschäftigt – inspiriert von den Entdeckungen des exzentrischen englischen Gelehrten Peter Crosthwaite im 18. Jahrhundert, der im nordenglischen Lake District die ersten europäischen Lithophone konstruierte.

Wie Crosthwaite folgt auch Matt Howden dem Fluss Greta bis zu den sogenannten singenden Steinen, deren Klänge er sammelte und in neun Kompositionen einarbeitete. Die Texte seines Vaters, entstanden als poetische Hommage an den Mount Skiddaw, bilden dazu das erzählerische Fundament. Herausgekommen ist ein stilles, zugleich vielschichtiges Werk zwischen Folk, zeitgenössischer Kammermusik und experimenteller Klangarchäologie und -Geologie. Die typischen, cinematisch anmutenden Streicherarrangements Howdens – bekannt vor allem durch sein in den vergangenen Jahren immer rockiger gewordenen Soloprojekt Sieben – treffen hier auf die eindringliche, erzählerische Stimme seines Vaters, die durchaus eine gewisse Familienähnlichkeit der Stimmen erkennen lässt. Musik und Sprache fügen sich zu einem szenischen Ganzen, das mitunter fast hörspielhaft wirkt: besinnlich, manchmal verspielt, getragen von einer feinen Balance aus Intimität und kleinen subtil dramatischen Gesten. “Language For Stone” wurde von Michael Lawrence (Bladud Flies) gemastert und erscheint bei Archaeological Records als LP, CD und zum Download.