In letzter Zeit hat Timothy Renners Label Hand/Eye einige wunderschöne Alben abseits der eigenen Projekte veröffentlicht, ob Robin Crutchfields CD mit wunderschönen, mysteriösen Harfenminiaturen oder eben hier das Debüt der 25-jährigen heute in San Francisco lebenden Sarah June, die ein in Eigenregie aufgenommenes Album vorlegt, das weitgehend von ihrer mädchenhaften Stimme und Akustikgitarre dominiert wird.
Die weniger nach Marissa Nadler klingende (was manche Rezensenten voreilig so befanden), sondern sich stimmlich eher an die CRANES anlehnende Sarah June haucht Songs mit Kinderstimme ins Mikro, hier singt ein manchmal kaum greifbares “ghostly girl“ (um das wunderschöne „Radio Wave“ zu zitieren), verweist subtil auf Sylvia Plath, Ray Bradbury oder covert mal so eben PRINCE (“When Doves Cry“), klingt dabei auf eine natürliche, wenig prätentiöse Weise unglaublich atmosphärisch: Das mag man als Folk aus dem Äther bezeichnen, oder aber einfach nur als gelungenes Debüt (sieht man von einer vor einigen Jahren in Eigenregie veröffentlichten EP einmal ab) einer talentierten Singer/Songwriterin. (M.G.)