Unter einem Portmanteauwort als Projektnamen veröffentlichen Jasse Tuukki und Toni Myöhänen -die als Strom.ec eine Reihe von im Power Electronics angesiedelten Alben veröffentlicht haben – und Kristoffer Oustad, der eher partiell etwas ruhiger, aber nicht weniger dunkel agieren kann, ihre erste Zusammenarbeit und das Debütalbum „New Devoted Human“ lässt dann auch klar den Einfluss der vorherigen Arbeiten der drei spüren.
Das Album beginnt rabiat: „Inherent Resurrection“ kombiniert Noiseloops, schabende Analogsounds und verzerrten, aggressiven Gesang. Wenn man so will, ist das der Power Electronics-Hit des Albums und als Opener in seiner Wucht sehr gelungen. Dagegen setzt das dann folgende „Fever Wave Dream Function“ einen etwas anderen Schwerpunkt: Das Instrumental mit pulsierenden, leicht hektischen Analogsounds und melodischen Drones, auf dem gegen Ende so etwas wie eine kaputte Drummaschine zu hören ist, setzt weniger auf Aggression, sondern erzeugt eine leicht unheilschwangere Atmosphäre. Die ersten beiden Stücke verdeutlichen auf gewisse Weise so die hybride Natur dieses Albums, das fortwährend zwischen expressiver Wu(ch)t und Introspektion changiert.
„Blood Consciousness“ mit seinen surrenden Analogschleifen und dem deklamatorischen Gesang erinnert etwas an die Tescohausband. „Nattsvermer“ wird von melodischen Drones dominiert, die für ein Moment des Innehaltens sorgen: Das Tempo wird zurückgefahren, es knistert, während in der Ferne Choralelemente zu hören sind. Auf „Reluctant Traveller“ tritt als Gastsänger Grutle Kjellson von Enslaved auf, der den Text – untermalt von erratischer, stampfender Perkussion – rezitiert und herausschreit, um am Ende dann zu dem Schluss zu kommen: „How blissful when the ocean is silent“. „Exchanging Eyes“ beginnt als an- und abschwellender Dark Ambient, in den dann aber Gesang einbricht, um in Verzerrung zu enden. Das Titelstück besteht aus verzerrtem Gesang, Dröhnen, Noiseloops und wenn es dann heißt „Channeling the distressed emotions/Guiding them into an external tumor“, dann muss man an zweierlei denken. Es passt, dass dieses Album auf Malignant Records erscheint und zudem man wird an David Cronenbergs Version von Kramer gegen Kramer erinnert. Das Album endet dann mit „Kosto“, einer von Streichern durchzogenen soundtrackartigen Klangfläche.
Die das Album zierenden Gemälde von Jeff Klena präsentieren den Menschen als Figur der Transformation, der Auflösung, damit die Szenarien, die auf dem Album entworfen werden, angemessen illustrierend.
Label: Malignant Records