Dark Leaves, das Einmann-Folkprojekt von Patrick Aston aus Penzance, veröffentlicht nach dem auf Reverb Worship 2018 erschienenen Debüt-Album „Grey Stone In The Wood“ eine EP mit drei Stücken, die musikalisch und konzeptionell an den Longplayer anknüpft. Aston bezeichnet seine Musik als „Alternative, atmospheric folk, inspired by folk lore.“ Letzeres spiegelt sich dann auch in den Texten wider, die mit ihrer Naturmetaphorik einen ländlichen Lebensraum evozieren.
Das Titelstück, auf das sicher das Albumcover verweist, ist instrumental: Zur gezupften Gitarre sind im Hintergrund Keyboardflächen und dezente Perkussion zu hören. Das ist eine durchaus melancholische Anrufung des Waldes. „Fast Weans The Night“ schließt daran an, integriert aber noch eine Flöte in das Klangbild. Der Beschreibung des Ruralen geht etwas ungebrochen Pastorales ab, heißt es doch: „The shepherds by the eastern tree/ Broken & brief, with dreams that tell/Of ravaged flock, and poisoned well “. Das letzte Stücke dieser allzu kurzen EP ist „The Rooks“: „On the hill where the ocean lies/The rooks are cawing all the day/Perhaps no one, until they die/Will understand them, what they say“. Das ist ein atmosphärisch dichter Abschluss einer EP, deren Grundstimmung düster ist und dem Adjektiv im Projektnamen entspricht.
Als Referenzpunkte wurden in einer Rezension des letzten Albums u.a. Stone Breath oder In Gowan Ring genannt, was sicherlich nicht ganz unpassend ist, aber letztlich sind Dark Leaves weniger psychedelisch-entrückt als die besten von Bees Arbeiten und weniger rustikal-dunkel klingend als Timothy Renners Stücke. Wenn man Stimmung wie Stimme betrachtet, dann ist Backworld vielleicht der bessere Vergleich. Vielleicht würden die Berufsmelancholiker von And Also The Trees so klingen, wenn sie Folk spielen würden. (MG)