Gerade ist ein neues Album von Asmus Tietchens auf dem von Stephen Meixner (Contrastate) betriebenen Label Black Rose Recordings erschienen. 2013 war dort schon Tietchens’ Album „Fast ohen Titel, Korrosion“ veröffentlicht worden, nun folgt „Schatten ohne Licht“.
Fast jedes Album des Hamburgers wird geziert von einem Zitat des großen Pessimisten und Misanthropen E.M. Cioran. „Schatten ohne Licht“ verweist zusätzlich auf den inzwischen emeritierten Anglisten Ulrich Horstamnn, der Anfang der 80er mit seinem anthropofugalen Traktat „Das Untier“ Optimisten und andere Verblendete vor den Kopf stieß: „Vermonden wir unseren stoffwechselsiechen Planeten! Denn nicht bevor sich die Sichel des Trabanten hienieden in tausend Kraterseen spiegelt, nicht bevor Vor- und Nachbild, Mond und Welt, ununterscheidbar geworden sind und Quarzkristalle über den Abgrund einander zublinzeln im Sternenlicht, nicht bevor die letzte Oase verödet, der letzte Seufzer verklungen, der letzte Keim verdorrt ist, wird wieder Eden sein auf Erden.“
Tietchens sprach noch anlässlich seines (auch hier besprochenen) Albums „Bleiche Brunnen“ passenderweise von „[m]enschenferne[n] Klänge[n]“.
„The theme of this release deals with a return to a mineral world without any organic species, and therefore uninhabitable for human beings. This very radical dystopia serves as a foil to the six chapters of Schatten ohne Licht.“