ELSPETH ANNE: Mercy Me

Die Musik der englischen Sängerin und Mehrfachinstrumentalistin Elspeth Anne ist zu vielgestaltig, als dass man sie auf ein zentrales Thema reduzieren könnte. Dennoch ist die Auslotung (und in Ansätzen vielleicht auch Heilung) persönlichen Unbehagens ein Motiv, dass sich wie ein roter Faden durch alle bisherigen Veröffentlichungen der Musikerin zieht. Weiterlesen

DENIS FRAJERMAN: Tiphaine

Mit seinem neuen Album hat der Komponist Denis Frajerman seiner Frau Tiphaine, die bereits als Vokalistin an seinen Produktionen mitgewirkt hat, ein besonderes Geschenk zu ihrem fünfzigsten Geburtstag gemacht. Eine ebenso große Freude macht der ehemalige Palo Alto-Musiker damit seinem hoffentlich wachsenden Publikum, denn “Tiphaine” offenbart trotz seines persönlichen Charakters vieles, das hier bereits als Weiterlesen

ASMUS TIETCHENS: Schatten ohne Licht

Auf fast jeder Veröffentlichung des Hamburger Geräuschmusikers Asmus Tietchens findet sich ein Zitat des großen rumänischen schlaflosen Pessimisten Emile Cioran – so auch wieder auf „Schatten ohne Licht“. Als weiterer Einfluss wird nicht auf dem Album selbst, aber in der Pressemitteilung ein anderer Schwarz- (oder Klar-?) Seher als Einfluss auf „Schatten ohne Licht“ genannt, Weiterlesen

GRIM: Message

Hätten die subkulturellen Phänomene, die irgendwann von Juristen und Journalisten als Wreckers of Civilization oder England’s Hidden Reverse bezeichnet worden sind, ein Pendant in Japan gehabt, dann wäre Jun Konagaya alias Grim wahrscheinlich das zentrale Flaggschiff dieser Bewegung gewesen, denn sein Interesse am Abseitigen hatte – in Ansätzen bereits bei seiner Band White Hospital – Züge des Weiterlesen

SENYAWA / LAWRENCE ENGLISH / AVIVA ENDEAN / PETER KNIGHT / HELEN SVOBODA / JOE TALIA: The Prey and The Rulers

Die Geschichte der kreativen Freundschaft von Lawrence English und dem Duo Senyawa bietet Stoff für eine umfangreiche Erzählung. Vor gut zehn Jahren trafen sich die Musiker zum ersten Mal auf dem MonaFoma-Festival im australischen Hobart, wo der aus Queensland stammende English die aus dem Nachbarland Indonesien stammende Band auf der Bühne sah und merklich beeindruckt war. Weiterlesen

V.A.: Beirut Adrift

Rayya Badran ist eine international tätige Autorin, Übersetzerin und Kunsttheoretiketin mit Homebase in der libanesischen Hauptstadt Beirut, wo sie außerdem beim Radio sowie als Lehrerin und Hochschuldozentin arbeitet. Zusammen mit der von der Schweiz aus arbeitenden Organisation Norient City Sounds, die die typischen musikalischen wie nicht im herkömmlichen Sinne als musikalisch gelesenen Klänge von Städten erforscht und in einer virtuellen Weiterlesen

ZEENA SCHRECK: Bring Me The Head Of F. W. Murnau

Vielleicht muss man weitgereist sein, um zu erkennen, dass man zu den Menschen gehört, die sich nicht auf die Illusion eines Zuhauses – und ich spreche hier von einer Illusion insofern, dass die Ideen, die man vom eigenen Leben hat, auf eine gewisse Weise immer illusiorisch sind -  einlassen können oder wollen. Der bekannte Stummfilm-Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau schrieb seiner Mutter aus Tahiti, wo er gerade seinen Weiterlesen

FIRMAET FORVOKSEN: Undone Shal

Firmate Forvoksen ist ein neues, aus Gaute Granil und Thore Warland bestehendes Projekt. Granil hat 2021 mit „Blusens Fasong“ ein Album veröffentlicht, das kaum kategosierbar wie eine wilde von Trollen gespielte Mischung aus Jazz, Weird Folk und allerlei mehr klang, Warland hat u.a. Drums bei Golden Oriole gespielt. Weiterlesen

ALL THAT WE SEE OR SEEM: s/t

Das gleichnamige Album der finnisch-englisch-brasilianischen Combo All That We See or Seem ist nur insofern ein Debüt, als dass die drei Beteiligten – Gruth (Konzept, Produktion, Elektronik), Ellen Southern (Vocals, Field Recordings, Perkussion) und Johanna Puuperä (Violine, Modular Synth, Vocals) – bisher nichts in dieser Konstellation herausgebracht haben. Alle drei können allerdings schon auf diverse musikalische Erfahrungen zurückgreifen, was vielleicht erklären könnte, dass ihr Weiterlesen

V.A.: Enko Landmann’s Empire of the Four Moons

Wie man liest, ist Empire of the Four Moons eine mehrere Bände umfassende Science Fiction-Saga aus der Feder des in Oberhausen lebenden Autors Enko Landmann, die von Kennern mal als obskurste aller Pulpnovels, mal als ein geheimer Klassiker der utopischen Literatur bezeichnet wird. Dem Verfasser dieser Rezension ist der Romanzyklus bislang nicht untergekommen, aber das muss nichts heißen. Auf dem Weiterlesen