Dean Forsythe ist vielseitig aktiv, nimmt u.a. als Compound Bunker auf, wo er einen zähflüssigen Noise spielt, in der Hardcoreband Savage Blind God kann man ihn im Songformat hören. Als Skulptor ist die musikalisch-konzeptionelle Ausrichtung Forsythes eine andere, was schon deutlich wird, wenn man sich die verwendeten (im weitesten Sinne) Instrumente anschaut: „Performed using only: Bones, wooden flute, ceramic ocarina, guitar pedals & tape recorder.“, kann man da lesen. Natürlich muss man dabei sofort an einen Klassiker der rituellen Musik, Zero Kamas „The Secret Eye of L.A.Y.L.A.H.“ denken, wobei auf dem Debüttape von Skulptor zwar Momente sind, die entfernt daran erinnern, insgesamt sind die Tracks aber weitsaus weniger perkussiv.
„Broken At Every Joint“ eröffnet das Tape mit einer Mischung aus unruhig schabenden Momenten und dunkel-dröhnenden Sounds. Man stelle sich ein aus Knochen bestehendes Mobile vor, das im Wind weht und das sicher im Zimmer einer texanischen Familie zu finden sein könnte. „Sucking On Marrow“ fängt dagegen mit einem Sinuston an, Knarzen und Knirschen setzen ein und irgendwo scheint jemand eine dissonante Trompete zu spielen. Auf „Dried By Destert Winds“ hört man das titelgebende Wehen des Windes und im weiteren Verlauf des Stücks meint man, jemand spiele in einer Wüste ein Würfelspiel mit Knochen, bevor er sich auf die Suche nach namenlosen Städten begibt. Im Rahmen des Tapes ist das vielleicht der sehr stimmungsvolle Dark Ambient-Track. Schließlich endet die Veröffentlichung mit dem lapidar betitelten „Just Bones“, das in etwa so wie eine minimalistische und (man verzeihe mir das Wortspiel) skelettierte Version von frühen Organum klingt. (MG)
Label: Primitive Propaganda