Das französische Label Vice de Form – in eigenen Worten eine proteanische Organisation zahlreicher konsonanter Ereignisse – hat jüngst eine Compilation mit insgesamt zwanzig Beiträgen aus verschiedenen, z.T. lärmaffinen Bereichen experimenteller Musik herausgebracht. Unter den Beitragenden, zum Großteil Musikerinnen und Musiker aus dem Umfeld des Labels, sind einige interessante Namen, die auch auf unseren Seiten imemr wieder eine Rolle gespielt haben.
Die stilistische Bandbreite reicht von Kompositionen partiell auf der Basis der Stimmorgane (Dolores, Lorenzo Abattoir) und brummendem Verstärkereinsatz und allerhand schrillem Lärm (Méryll Ampe, Anna-Maria Rammou, Ogrob, Spore Spawn), treibender, über aufwühlenden Krach der rhythmischen Art (Oïmiakon, Xomo, Satanox) und dessen schleppenderes Pendant (Risaripa, Forceps) über hypnotisierende Hochfrequenzen (Mauvais Sang, Leandro Barzabal) und spannungsvolle hörspielartige Szenarien auf der Basis unterschiedlicher Klangquellen (Joke Lanz, Mark Vernon, Feromil, Dave Phillips) bis hin zu rauer Dröhnung (Daniel Menche, Deeat Palace) und nicht zuletzt der guten alten raufasertapezierte Noisewand (Vomir). Die über Les Instants Chavirés vertriebene limitierte Tape-Edition scheint bereits ausverkauft zu sein, aber vielleicht ist die eine oder der andere auch einfach nur besser als wir im Recherchieren auf deren Seite. Ansonsten ist “Le vide se forme” digital mit Artwork von Pole Ka über Bandcamp erhältlich.