Fatbergs: Abfällige Elektroakustik von Rubbish Music

In gut zwei Wochen und somit knapp zwei Jahren nach dem Debüt “Upcycling” erscheint das zweite Album des aus Kate Carr und Iain Chambers bestehenden Duos Rubbish Music auf dem hauseigenen Label Persistence of Sound. Rubbish Music transformieren in ihren Kompositionen Abfall in elektroakustische Musik. Auf dem neuen Longplayer “Fatbergs” nimmt das Duo, wie der sprachlich eigenwillige Titel bereits suggeriert, die gigantischen Ansammlungen organischen Abfalls durchaus mit dem angemessenen Augenzwinkern ins

Visier: “Während wir unserem täglichen Leben nachgehen, bauen sich unter den Straßen unserer Städte übelriechende Monster aus unserem weggeworfenen Müll auf”, heißt es von der Band. “Gebaut aus Feuchttüchern, Windeln, Lebensmittelabfällen, Fetten und Ölen, Fettberge verfolgen uns als albtraumhafte Rückkehr des Beschmutzten, Ausgestoßenen und Verfaulten. Sobald diese Giganten in unseren Abwasserkanälen Fuß fassen, wachsen sie lautlos und breiten sich aus, wobei sie uns durch Abwasserüberläufe und Verstopfungen auf ihre bösartige Präsenz aufmerksam machen”. Die “stinkende und brodelnde Materie” wird zum Ausgangspunkt von fünf Kompositionen, in denen sich das Duo dem Klang zuwendet, “um die komplexen und unvorhersehbaren Begegnungen zu untersuchen, die diese gigantischen Ansammlungen hervorbringen. In diesem zeitgenössischen Anti-Märchen existieren Fatbergs als Trolle unserer Pipelines und verstärken eine Version von Abfall selbst als aktive Präsenz. In dieser Geschichte ist das Wegspülen kein Ende, sondern ein neuer Anfang”. Das Album mit seinem klappernden und immer wieder aquatischen Sound erscheint auf CD und zum Download.