Das nach der leichtfüßigen Atalante, deren Name viele wahrscheinlich schon assoziativ in der Welt der antiken Mythen verorten, benannte neue Album von Camerata Mediolanense beginnt mit einem Kracher: Schon die lateinischen Verse, mit denen Sängerin Desiree Corapi das Werk in einem hellen und zugleich kraftvollen Sopran in hymnenhaftem Ton eröffnet, bündelt trotz Molltonart und einer liturgischen Melodieführung eine wache, forsche Energie, in die sich die Weiterlesen
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Atalanta Fugiens: Angekündigtes Album von Camerata Mediolanense
Die italienishe Ausnahmeformation Camerata Mediolanense kündigt für den kommenden Sommer ein neues Album mit dem Titel “Atalanta Fugiens” an. Während die Gruppe in den vergangenen Jahren immer wieder Konzerte gegeben hat, ist der neue Longplayer das erste längere Lebenszeichen aus dem Studio seit dem 2017 erschienenen “Le Vergine Folli”. Im Unterschied zu diesem, bei dem der von insgesamt vier meist solo zu hörenden Stimmen getragene Gesang oft nur vom Klavier und dezenten Streichern begleitet wurde, baut “Atalanta Fugiens” wieder auf einer üppigeren und wechselhafteren Instrumentierung auf, in der Cembalo, Akkordeon, Perkussion, Chorgesang und einiges mehr zu Einsatz kommt und so auch eine Brücke zu den wuchtigeren, hymnenartigen Kompositionen früherer Arbeiten geschlagen wird. Weiterlesen
Ending Without: Neue EP von Kinit Her
Nur einige Wochen nach dem jüngsten Album “The Nature Our There” legen Kinit Her mit einer drei Tracks umfassenden EP nach. Die drei Songs stammen aus der gleichen Session und haben in all ihrer je eigenen Charakteristik eine feinsinnige und zugleich urige Folkigkeit gemeisam, die in Momenten der Wucht ihre größte Stärke offenbart. “This EP, Ending Without, is a poignant final note to our journey with the egregore that is Kinit Her”, erklärt Sänger und Sounddesigner Nathaniel Ritter auf der Instagramseite der Band und verwendet mit dem Begriff “engregore” die okkulte Bezeichnung einer nichtpsysischen Entität, das den kollektiven Gedanken und Gefühlen einer Gruppe entspringt. “It features three outtakes from The Nature Out There, serves as a reflective coda to the rich tapestry of sound and spirit that we have woven over the years. These tracks are not just remnants of our final album but integral echoes of the Kinit Her story, each resonating with the same level of depth and reflection that has defined our entire discography. ‘Feeding Mirrors’ is Weiterlesen
The Nature Out There: Neues von Kinit Her im Dezember
Ankündigung: Viereinhalb Jahre nach “Fire Returns to Heaven” bringen die amerikanischen Outsiderfolker Kinit Her ein opulentes neues Album heraus. “The Nature Out There” ist bereits das fünfzehnte Album der Band um Troy Schafer und Nathaniel Ritter und präsentiert die Gruppe – auch und v.a. was die Bandbreite ihrer stilistischen, kompositorischen und instrumentellen Qualitäten betrifft – auf dem Höhepunkt ihrer Kreativität. Eine aufwühlende Unruhe durchzieht über weite Passagen die stimmungsvollen Gitarren, die jauchzenden Streicher, die galoppierenden Drums und den exaltierten, manchmal mehrstimmigen Gesang und tritt in einen reizvollen Dialog mit der gleichsam vorhandenen Besinnlichkeit. Letztere findet sich v.a. in den an mittelalterliche Musik erinnernden Passagen, die auch auf eine Folkplatte der 70er gepasst hätten, während an vielen anderen Stellen die Geister des Post Punk und noch räudigerer Einflüsse um die Ecke schielen. Weiterlesen
SOL INVICTUS: Necropolis
Eigentlich passt die Platte gar nicht recht in die Jahreszeit: Raue, dröhnende Sounds bilden das Fundament für einen trauernden Chorgesang, der in den ersten Minuten von „Necropolis“ ein molllastiges Mantra anstimmt, das an ein Requiem erinnert. Gut kann man sich den Eingang zur besungenen Totenstadt wie das Tor der viktorianischen Waterloo Station im Herzen Londons vorstellen, die in Dunkel getaucht das Cover des neuen Albums ziert und dabei so bedrohlich wie ein Geisterhaus auf den Betrachter herabblickt. Diese Weiterlesen
CAMERATA MEDIOLANENSE: Le Vergini Folli
Im Laufe ihrer mittlerweile bald fünfundzwanzig Jahre umspannenden Karriere haben die Mailänder Kammermusiker um Komponistin und Musikwissenschaftlerin Elena Previdi immer wieder Veränderungen zugelassen und wahrscheinlich auch angestrebt. Eine der Konstanten im bisherigen Werk war die Zusammenführung alter Musikarten schwerpunktmäßig aus Renaissance und Barock mit einer Dynamik, die an Post Industrial-Kollektive wie Test Dept und Officine Schwartz, aber auch an reißerische Filmscores erinnerte und oft Weiterlesen