Die englische Dark Folk-Band Twelve Thousand Days – unsere Leser wissen längst, dass sich dahinter die Musiker Alan Trench und Martyn Bates verstecken – ist ein scheinbar nie versiegender Quell an neuen musikalischen Ideen, und Gerüchten zufolge soll es stets einen beachtlichen Fundus an schon angefangenen und zum Teil noch fragmentarisch gebliebenen Songs geben, die darauf warten irgendwann – wenn sich beispielsweise wie von Weiterlesen
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Christ In The House Of Martha & Mary: Neues Album von Kodax Strophes
Martyn Bates hat vor einigen Tagen ein neues digitales Album seines Kodax Strophes-Projektes herausgebracht, der Titel “Christ In The House Of Martha & Mary” ist die englische Übersetzung des Titels eines Gemäldes von Diego Velazquez, dessen Exzerpt auch das Cover des Releases ziert. In der mal songhaften, mal an hörtspielartige Klangkunst erinnernden Musik, in der die typisch beschwörende ornamentale Stimme Bates’ mit wuchtigem Rumpeln, cinematischen Spannungsmachern, lieblichen Folksounds, Samples und Zitaten alter Musik zu einer Einheit verschmilzt, findet sich eine persönliche Lebensgeschichte, die wieder mit Aspekten des Radios zusammenkommt. Weiterlesen
Treasure Of Light: Kollaboration von Francesco Paolo Paladino und Martyn Bates
Das italienische Silentes-Label, ehemals Amplexus, hat vor einigen Tagen ein gemeinsames Album der beiden Sänger und Musiker Francesco Paolo Paladino (A.T.R.O.X. u.a.) und Martyn Bates (Eyeless in Gaza, Twelve Thousand Days u.s.) herausgebracht. “Treasure of Light” ist ein stark kollaborativ ausgerichtetes Werk, an dem eine ganze Reihe an Gästen in Duetten, Instrumental- und Soundbeiträgen und anderem beteiligt waren, unter ihnen Weiterlesen
Sun Comes: Vierter Longplayer von Sorry for Laughing
Die heute im Kern aus Gordon H. Whitlow (Biota), Janet Feder, Martyn Bates (Eyeless in Gaza, Twelve Thousand Days, Kodax Strophes), Edward Ka-Spel und Patrick Q-Wright (beide Legendary Pink Dots) bestehende Supergroup Sorry for Laughing kündigt für Mitte Dezember ein neues Album unter dem Titel “Sun Comes” an. Laut Label taucht die Band hier “immer tiefer in eine Reise durch Zeit, Raum und das Unerwartete ein, mit einem Set, das am besten als Metapher für ‘ein Leben an einem Tag’ verstanden werden kann”. Whitlow, der damals noch mit den Mnemonists aktiv war, verwendete den Namen Sorry for Laughing erstmals Weiterlesen
Orange Ice & Wax Crayons: Compilation von Eyeless In Gaza digital erhältlich
Die im Kern aus Martyn Bates und Peter Becker bestehenden und nach dem geblendeten Samson benannten Eyeless in Gaza haben ihre frühe Compilation “Orange Ice & Wax Crayons” erstmals digital wiederveröffentlicht. Die 1991 für das polnische Cat Sun-Label zusammengestellte und ein Jahr darauf bei Martin Pattons Document Records etwas breiter vertriebene Sammlung enthält drei Handvoll Songs aus der ersten Hälfte der 80er, die damals noch auf keinem weiteren Tonträger erhältlich waren. Dem Compilation-Charakter geschuldet ist sicher auch das stark Weiterlesen
TWELVE THOUSAND DAYS: The Boatman On The Downs
In der griechischen Mythologie ist Charon der Seelenführer, der als Fährmann der Unterwelt die Seelen derer, denen Bestattungsriten gegeben wurden, über die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Toten, die Flüsse Acheron und Styx geleitet. Als Symbol für den Übergang zwischen zwei unterschiedlichen Dimensionen, mögen sie räumlich, zeitlich oder anders geartet sein, hat der Fährmann bis heute überlebt, und er prägt auch ganz wesentlich die Symbolik auf dem Weiterlesen
Summer, Cat’s Cradle: Drittes Album von Kodax Strophes
Martyn Bates bringt mit “Summer, Cat’s Cradle” das dritte Album seines Eyeless In Gaza-Nachfolgeprojektes Kodax Strophes heraus. Es entstand solo mit dem Einsatz von Stimme, elektrischer Gitarre, Becken, Kybd, Percussion, Tapes und Radio. Der Musiker nennt im Begleittext eine Art katharticher Intention als Grundmovens für die Entstehung des Albums: “I’ve been feeling kinda disconnected lately, due to lots of personal reasons that it isn’t really the time or place to go into – & so, when I got to the studio I found that I wanted to reflect that feeling – make something positive, cathartic. I wanted to capture it all by making something painterly/splashy – aleatoric, riddled with chance: improvisational, with the occasional found sound – & yet still full with plenty of lyrical/pastoral SONG, for all that. Music & Words & Sound for emptying dreams to: music to free-associate by”. Weiterlesen
Dance of Hours: Digitale Reissue von Martyn Bates’ Minialbum
Gut 21 Jahre nach der Erstveröffenlichung auf CD bei NDN Records bringt Martyn Bates sein Minialbum “Dance of Hours” digital neu heraus – Minialbum steht hier für eine knappe halbe Stunde Musik, die manch einer noch versuchen würde, als Longplayer durchgehen zu lassen. “Dance of Hours” war der dritte Teil einer primär auf Bates’ charismatischem Stimmeinsatz fokussierten und fast im Alleingang aufgenommenen Reihe, die 1982 mit “Letters Written” (Cherry Red) begann und 1995 mit “Mystery Seas” (Ambivalent Scale/World Serpent) fortgesetzt wurde. Weiterlesen
From the Walled Garden: Reissue von Twelve Thousand Days
Martyn Bates macht “From the Walled Garden”, das zweite Album seines mit Alan Trench betriebenen Duos Twelve Thousand Days, das 2006 auf Shining Day erschien, über Bandcamp digital zugänglich. Die LP gilt heute als klassisches Werk, das den Stil des Duos – auf diesen Seiten war von einem “ornamentalen, verwunschen wirkenden und trotz aller traditionellen Referenzen experimentierfreudigen Dark Folk” und von der strahlenden Kopfstimme des Sängers die Rede – beinahe in Reinkultur verkörpert.
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TWELVE THOUSAND DAYS: The Birds Sing As Bells
Bedenkt man, wieviel Zeit und Energie Martyn Bates und Alan Trench allein in den vergangenen Jahren in ihre zahlreichen Projekte (siehe Tags am Ende der Besprechung) investiert haben, wundert es, dass sie immer noch in relativ kurzen Intervallen längere Aufnahmen ihres Duos Twelve Thousand Days zustande bekommen. “The Birds Sing As Bells” ist ihr neuester, aber auch älteres Material enthaltender Streich und enthält Weiterlesen
ELIZABETH S.: Gather Love
Warum Elizabeth S., langjährige Mitwirkende bei der Band Eyeless in Gaza, erst nach Jahrzehnten ein Album im Alleingang produziert hat, ist nicht weiter bekannt. Schon die ersten beiden Tracks ihres vor kurzem erschienenen Debüts “Gather Love” geben jedoch bereits eine Vorstellung von der enorm aufwühlenden Emotionalität, die sich in Weiterlesen
Martyn Bates mit neuem Album als Kodax Strophes
Martyn Bates bringt etwas mehr als ein Jahr seit dem Debüt “It Doesn’t Matter Where It’s Solstice When You’re In The Room” (Klanggalerie) das zweite Album seines neuen Soloprojektes Kodax Strophes heraus. “Post-War Baby”, bei dem Bates’ seinen charakteristischen Gesang mit einer Handvoll Instrumente – Gitarre, Piano, Flöte, Percussion, Bass, Elektronik, Effekte – begleitet, ist ein ausgesprochen persönliches Album geworden, in dessen Texten sich das Lebensgefühl seiner Jugend in den 50er und 60er Jahren wiederspiegelt. “Post-War Baby” erscheint auf CD und digital bei Bates’ eigenem Label Hive Arc. Weiterlesen
Erster Teil der Murder Ballads von Mick Harris und Martyn Bates erstmals auf Vinyl
Sub Rosa bringt eine Doppel-LP-Edition von Mick Harris und Martyn Bates “Murder Ballads [Drift]” heraus – es handelt sich dabei um das 1994 bei Musica Maxima Magnetica erschienene Album “Drift”, dem später “Passages” (1997) und “Incest” (1998) folgten, wonach dann noch im selben Jahr alle drei in einer 3-CD-Box als “Murder Ballads (The Complete Collection)” beim amerikanischen Invisible-Label zusammen herauskamen. Napalm Death-Drummer Harris, der sich v.a. bei seinem späteren Scorn-Project als Virtuose subtiler, ambienter Klänge beweisen konnte, und der für seinen indeosynkratischen Gesangsstil bei Eyeless in Gaza, solo und mit Twelve Thousand Days her bekannte Bates brachten die jahrhundertealten düsteren Folkballaden in eine bisher ungekannte Form, bei der verschlungene Melodien, ferne Echos und hypnotische Dröhnung den Songs eine ganz neue, traumwandlerische Gestalt geben. Weiterlesen
SORRY FOR LAUGHING: See It Alone
Es gibt nicht viele Veröffentlichungen von Sorry For Laughing, und doch muss man an die vierzig Jahre in die Vergangenheit reisen, um zu den Ursprüngen des Projektes um den Amerikaner Gordon H. Whitlow vorzudringen. Dieser war in den frühen 80ern Mitglied bei dem multimedialen Avantgarde-Kollektiv Mnemonist Orchestra, das auch unter dem Namen Biota schwindelerregende surreale Soundscapes kreierte. Die Musik dieser Projekte Weiterlesen
TWELVE THOUSAND DAYS: Field’s End
Man erkennt eine Twelve Thousand Days-Platte in der Regel sobald sich der hochstürmende, ornamentale und immer jung wirkende Gesang Martyn Bates’ über den fließenden, doch nie zu lieblichen Gitarrenmustern von Alan Trench ausbreitet. Auf ihrem jüngst erschienenen neuen Album “Field’s End” erkennt man aber auch, wie vielgestaltig das Konzept des Eyless in Gaza-Gründers und des von Orchis, Temple Music und den Weiterlesen
V.A.: Troum Transformation Tapes
Hommages an das Werk eines Künstlers kann manchmal das Stigma von Festschriften anhängen. Man hat noch einen Text/ein Stück Musik in der Schublade und steuert es bei – egal, ob es irgendeinen Bezug zum jeweiligen Oeuvre hat. Bei den Künstlern, die anlässlich des 20-jährigen Bestehens von Troum auf dieser Doppel-CD vertreten sind, ist dies sicher nicht der Fall, sind doch die meisten Troum und/oder dem Label Drone Records seit langen Jahren verbunden und geben die Linernotes Einblicke in ganz unterschiedliche Herangehensweisen. Weiterlesen
TWELVE THOUSAND DAYS: Insect Silence
Man neigt gerne dazu, Bands, die sich nur alle Schaltjahre oder seltener zu neuen Aktivitäten zusammentun, als klammheimlich aufgelöst zu betrachten, erst recht dann, wenn es sich dabei um noch anderweitig aktive Musiker handelt – so wie Sänger Martyn Bates mit Eyeless in Gaza und seinem Soloprojekt und Instrumentalist Alan Trench mit seinen Folk- und Psychedelic-Gruppen Temple Music, Orchis und Black Lesbian Fishermen. Nachdem mit ihrem Duo Twelve Thousand Days wahrscheinlich nur noch wenige gerechnet hätten, steht Weiterlesen
V.A.: Water, Water
Wenn fast täglich immer wieder die Unberechenbarkeit des POTUS ins Feld geführt wird – als positive strategische Eigenschaft vom Mann mit den kleinen Händen selbst oder aber als Kritik am erratischen Verhalten von seinen Gegnern-, so trifft das sicherlich auf den delirierenden Außenpolitiker Trump zu, aber weniger auf den Innenpolitiker, dessen Zielsetzung in allen Bereichen durchaus konstant ist: Deregulierung und Privatisierung, egal ob bei Schule, Krankenversicherung, Umwelt- oder Verbraucherschutz. Weiterlesen
TEMPLE MUSIC: Εποχές (Vol. l)
Temple Music, die rituell arbeitenden Psychedeliker aus der Nachbarschaft von Orchis, Howling Larsens und den Black Lesbian Fishermen, geben nicht einfach Konzerte an beliebigen Orten mit der Auswahl ihrer besten Stücke, sondern lassen den Ort und den Zeitpunkt selbst in die Rolle des Dirigenten schlüpfen, der den Musikern – in Form seiner Symbolik und seiner atmosphärischen Wirkung – die finale Struktur ihrer vorbereiteten Motive vorgibt. Der Ansatz, den Alan Trench, Steven Robinson und ihre jeweiligen Kollaborateure verfolgen, ist pragmatisch und Weiterlesen