Im Verlauf dieses Jahres bringen Mute [PIAS] eine Reihe an Alben des Birthday Party-, Crime and the City Solution- und The Bad Seeds-Gründungsmitgliedes Mick Harvey heraus, der seit Mitte der 90er einige Soloalben herausgebracht hatte. Am 13.Januar bereits erscheinen gleich vier Longplayer neu auf farbigem Vinyl. Das ist zum einen das 2005 erschienene “One Man’s Treasure”, auf dem Harvey neben Eigenkompositionen Songs von Lee Hazlewood, Tim Buckley und Jeffrey Lee Pierce (The Gun Club) interpretierte. Das Album erscheint aufgrund seiner kompakten Länge im Doppelpack mit dem 2007 herausgebrachten Longplayer “Two of Diamonds”, auf der Harvey von einer kompletten Band – Rosie Westbrook (Kontrabass), James Johnston (Orgel und Gitarre), Thomas Wydler (Schlagzeug) und den Gastmusiker*innen Rob Ellis und Julitha Ryan (Klavier) – begleitet wurde. Weiterlesen
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Zwei Soundtracks von Mick Harvey erscheinen Mitte April
Nach einer mehr als zehnjährigen Pause hat Mick Harvey in den letzten Monaten wieder zwei Filmscores komponiert, arrangiert und produziert, die vornehmlich auf Streicher-Arrangements basieren. Eine der Soundtrack-Arbeiten begleitet die unter der Regie von Kriv Stenders entstandene Dokumentation Waves of ANZAC zur Familiengeschichte des Schauspielers Sam Neill (u.a. Das Piano, Event Horizon, Jurassic Park, Bis and Ende der Welt), die von der Zeit des Ersten Weltkriegs bis in den Gegenwart reicht. Die zweite Arbeit entstand als Score zu dem Vierteiler The Journey, die sich mit minderjährigen Geflüchteten und Asylsuchenden in Australien befasst und die Kampagne #KidsOffNauru unterstützt. Die beiden Arbeiten erscheinen am 17. April auf einer LP/CD/DL bei Mute Records. Weiterlesen
V.A.: Stumm 433
In Paul Austers Opus Magnum 4321 bekommt der Protagonist (respektive eine Inkarnation von ihm) John Cages Buch Silence mit den Worten geschenkt: „You have to read this […], or else you’ll never learn how to think about anything except what other people want you to think.“ Er blättert durch das Werk und stößt auf das Zitat: „The world is teeming: anything can happen.“ Für Mutechef Daniel Miller ist Cage ebenfalls eine enorm wichtige Bezugsgröße und er betont, von welch zentraler Bedeutung Weiterlesen
THE MINISTRY OF WOLVES: Happily Ever After
Für viele ist das Wort „märchenhaft“ ein Attribut des Schönen, obwohl Märchen seit jeher umstritten sind. Der Hang vieler Märchenstoffe zu Gewalt und Grausamkeit war schon immer ein Stein des Anstoßes, ebenso die allegorischen Weltdeutungen, die bewusst den Weg des Vorrationalen gehen und die Fantasie der instrumentellen Vernunft vorziehen. Wenn selbst ein so ausgewiesener Experte wie Richard Dawkins – Spezialist für Religion, Biologie und Sozialethik und angeblich der drittwichtigste Intellektuelle unserer Zeit – ihren pädagogisch fragwürdigen Einfluss moniert, scheinen die Barometer heute eher eine märchenfeidliche Stimmung anzuzeigen. Dem steht entgegen, dass Weiterlesen
MICK HARVEY: Intoxicated Man / Pink Elephants
Wenn englischsprachige Popmusik die am meisten exportierte ist, dann ist ihr französischsprachiges Pendant vielleicht die am meisten übersetzte. Der immer etwas ambivalente Versuch v.a. anglophoner Sänger, französischen Songs die Ehre zu erbieten und sie sich zugleich sprachlich anzueignen, brachte Resultate zustande, die auch als Cover längst zu Klassikern geworden sind, wobei interessant ist, dass immer ein Interesse an etwas älteren Aufnahmen bestand. Jeder kennt die Jacques Brel-Interpretationen von Scott Walker und Marc Almond, und Mick Harveys Versionen von Serge Gainsbourg-Songs stehen ihnen in nichts nach. Die Wiederveröffentlichung seiner beiden Weiterlesen
THE MINISTRY OF WOLVES: Music From Republik der Wölfe
Am 15.02. dieses Jahres wurde im Schauspiel Dortmund erstmals das Stück „Republik der Wölfe“ aufgeführt, eine opulente Adaption bekannter Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm, oder genauer eine Adaption zweiten Grades, denn die Ideen und Texte basieren v.a. auf der lyrischen Neubearbeitung der Autorin Anne Sexton. Regisseurin Claudia Bauer arbeitet bei der Produktion eng mit dem musikalischen Leiter des Theaters, Paul Wallfisch, zusammen, und in den bisherigen Besprechungen ist neben Sexcrime und Splatter immer auch von der Musik die Rede. Wallfisch, selbst ein Weiterlesen
MICK HARVEY: Four (Acts Of Love)
Mick Harvey gehört nicht zu denen, die sich übermäßig viel Zeit lassen für ihre Alben, und wenn man bedenkt, was in der jüngeren Vergangenheit alles auf dem Plan stand – u.a. Touren mit den Neubauten, die Produktion des letzten PJ Harvey-Albums, die Arbeit an einer umfangreichen Serge Gainsbourg-Hommage – dann wundert man sich fast, dass zwischen „Sketches From the Book of the Dead“ und dem jüngst erschienenen „Four (Acts of Love)“ nur knapp zwei Jahre vergangen sind. Aber das passt umso besser, denn in dieser doch sehr australisch geprägten Saison darf neben Simon Bonney, Nick Cave und Hugo Race natürlich auch ein Lebenszeichen des ehemaligen Crime- und Bad Seeds-Mitstreiters Harvey nicht fehlen. Weiterlesen