DEAD CAN DANCE: Anastasis

Die Nachricht von der Wiederbelebung Dead Can Dance’ erreichte viele Fans sicher zu einem Zeitpunkt, als man sich längst damit abgefunden hatte, einer mittlerweile klassisch gewordenen Formation aus einer anderen Zeit die Treue zu halten – einer Band, die sich bestenfalls alle Schaltjahre für retrospektive Konzerttourneen reformiert. Tatsächlich planten Lisa Gerard und Brendan Perry schon vor ein paar Jahren eine Reunion, die nach einer ausgiebigen Tour dann doch nicht stattfand, da die Musiker sich konzeptuell wohl nicht einig wurden. Nach zahlreichen Weiterlesen

It’s Nice To Make Things. Ein Gespräch mit Liz Green

Wäre Liz Green ein halbes Jahrzehnt früher auf der medialen Bildfläche erschienen, dann wäre ihr Name sicher noch mehr durch aller Munde gegangen als es nun nach der Veröffentlichung ihres ersten Albums “O, Devotion!” der Fall ist. Damals nämlich hatten akustische Klänge folkloristischer Grundierung gerade Hochkonjunktur – vorzugsweise wenn sie über eine gewisse Schrägheit und ihre Erzeuger über einen deutlich erkennbaren Außenseitergestus verfügten. Von diesen Modephänomenen hätte sie nicht nur profitiert, sie hätte die ganze Bewegung auch bereichert. Zum einen, weil sie Engländerin ist, was in dem doch sehr amerikanisch geprägten Folk 2.0 selten war. Zum anderen aber auch, Weiterlesen

LIZ GREEN: O, Devotion!

Im Zuge der vielen (mal mehr, mal weniger gelungenen) Wiederbelebungsversuche des Folk erschien eine beachtliche Reihe an Stilmischungen auf der Bildfläche, und die Überblendung englischer und angloamerikanischer Traditionen wurde um einige interessante Facetten bereichert. Je nach Ausrichtung lassen sich solche Hybride auch kaum vermeiden, wenn man bedenkt, wie eng beide Linien miteinander verknüpft sind. Dennoch bringt die junge Engländerin Liz Green, die in der britischen Musikpresse derzeit unzählige Lobeshymnen erfährt, eine markante neue Nuance ins Spiel, denn die Bandbreite ihrer Songs geht weit über den Einbezug von Blues und Apallachian Folk hinaus. Weiterlesen

SOAP&SKIN: Narrow

Soap&Skin polarisiert. Die einen stecken ihre Songs gar zu schnell in die Ecke für sensible und leicht überdrehte Mädchenmusik – eine Drama Queen, die sich psychisch entblößt und der neurotischen Jugend von heute ihr Identitätsfutter gibt. Andere setzen auf hohen Stil und fahren schwere Geschütze klassischer Bildung auf, holen die Gedichte Trakls aus der Kiste und bemühen das romantische Kunstlied, um sich einen Reim auf die Anziehungskraft zu machen, die ihr Debüt „Lovetune for Vacuum“ vor ein paar Jahren ausstrahlte. Natürlich nicht ganz zu unrecht. Anja Plaschg, die Person hinter dem Namen, sieht sich als Popmusikerin, und ihr Unbeeindrucktsein gegenüber all den klugen Fachsimpeleien Weiterlesen