Ankündigung: Viereinhalb Jahre nach “Fire Returns to Heaven” bringen die amerikanischen Outsiderfolker Kinit Her ein opulentes neues Album heraus. “The Nature Out There” ist bereits das fünfzehnte Album der Band um Troy Schafer und Nathaniel Ritter und präsentiert die Gruppe – auch und v.a. was die Bandbreite ihrer stilistischen, kompositorischen und instrumentellen Qualitäten betrifft – auf dem Höhepunkt ihrer Kreativität. Eine aufwühlende Unruhe durchzieht über weite Passagen die stimmungsvollen Gitarren, die jauchzenden Streicher, die galoppierenden Drums und den exaltierten, manchmal mehrstimmigen Gesang und tritt in einen reizvollen Dialog mit der gleichsam vorhandenen Besinnlichkeit. Letztere findet sich v.a. in den an mittelalterliche Musik erinnernden Passagen, die auch auf eine Folkplatte der 70er gepasst hätten, während an vielen anderen Stellen die Geister des Post Punk und noch räudigerer Einflüsse um die Ecke schielen. Weiterlesen
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Split mit Botanist und Thief auf Prophecy
Ende August erscheint auf Prophecy Productions ein Split-Album der beiden stilistisch sehr unterschiedlichen Soloprojekte Botanist und Thief. Über das in der kalifornischen Bay Area ansässige Projekt Botanist, das mit einer ungewöhnlichen, auf Hammered Dulcimer bzw. Hackbrett basierenden Form von Black Metal begann und in der Folge unterschiedliche Stile auslotete, wurde auf unseren Seiten bereits mehrfach berichtet. Dylan Neal alias Thief, ein in LA lebender Producer elektronischer Musik, hat bereits mehrfach als Live- und Studiomusikerbei Botanist mitgewirkt und bringt diesen Sommer außerdem ein Soloalbum namens “The 16 Deaths of My Master” heraus. Das gemeisame Splitalbum “Cicatrix/Diamond Brush” könnte man als je eine in sich geschlossene EP im Doppelpack bezeichnen. Weiterlesen
SOL INVICTUS: In A Garden Green
Fans von Sol Invictus bezeichnen entweder alle Alben, die die Band in den ersten zwanzig Jahren ihrer Laufbahn herausgebracht hat, als Klassiker, oder aber sie beschränken sich auf die ersten drei Longplayer. Meines Erachtens verdient auch “In A Garden Green” den Status einer besonderen Wegmarke, da es einige der Besonderheiten der Schaffensphase im Werk der Band auf charakteristische Art bündelt. Weiterlesen
Bulgarian Voices-Single mit Lisa Gerrard erscheint im April
Vor zwei Jahren erschien mit “BooCheeMish” das Comeback-Album der berühmten Les Mystères Des Voix Bulgares, die sich nun, nach einer rund zwanzigjährigen Pause The Mystery Of The Bulgarian Voices nannten. Auf dem Album wirkte auch die von Dead Can Dance und einigen Filmscores her bekannte Sängerin Lisa Gerrard mit. Prophecy Productions bringt am 17. April eine Single mit sieben Tracks des Albums (ein Live-Track, ein exklusives Stück und mehrere überarbeitete Songs) heraus, auf denen Gerrard ebenfalls mit den bulgarischen VokalistInnen interagiert. Die Single erscheint als CD und auf verschiedenfarbigem Vinyl.
SOL INVICTUS: Necropolis
Eigentlich passt die Platte gar nicht recht in die Jahreszeit: Raue, dröhnende Sounds bilden das Fundament für einen trauernden Chorgesang, der in den ersten Minuten von „Necropolis“ ein molllastiges Mantra anstimmt, das an ein Requiem erinnert. Gut kann man sich den Eingang zur besungenen Totenstadt wie das Tor der viktorianischen Waterloo Station im Herzen Londons vorstellen, die in Dunkel getaucht das Cover des neuen Albums ziert und dabei so bedrohlich wie ein Geisterhaus auf den Betrachter herabblickt. Diese Weiterlesen
CAMERATA MEDIOLANENSE: Le Vergini Folli
Im Laufe ihrer mittlerweile bald fünfundzwanzig Jahre umspannenden Karriere haben die Mailänder Kammermusiker um Komponistin und Musikwissenschaftlerin Elena Previdi immer wieder Veränderungen zugelassen und wahrscheinlich auch angestrebt. Eine der Konstanten im bisherigen Werk war die Zusammenführung alter Musikarten schwerpunktmäßig aus Renaissance und Barock mit einer Dynamik, die an Post Industrial-Kollektive wie Test Dept und Officine Schwartz, aber auch an reißerische Filmscores erinnerte und oft Weiterlesen
SOL INVICTUS: Once Upon A Time
Über Tony Wakeford und Sol Invictus ist viel geschrieben worden, über manches so viel, dass es einem schon zu den Ohren herauskam. Eine Sache, die nur gelegentlich zur Sprache kommt, ist die einzige Konstante, die es über die Jahre gegeben hat, und die alle thematischen, ideologischen und musikalischen Wandlungen standfest überdauert hat – gemeint ist Tonys rein musikalischer Beitrag, primär sein Gitarrenspiel, das sich seit Jahrzehnten über eine handvoll Motive spannt, die zwar merklich einfach sind, aber dennoch in puncto Tempo, Akkorde und Klangfarben so einzigartig, dass man Sol Invictus oft schon nach Sekunden aus einer Menge anderer Dark Folk-Bands heraushören kann. Auch sein Gesang hat sich Weiterlesen