VLOR: Six Winged

Im Unterschied zu einem festen und aufeinander eingeschworenen Bandgefüge gibt es in der Musikwelt immer wieder Konstellationen, die geradezu angelegt sind auf überraschende Wirkungen. Das Remixen zählt natürlich dazu, ebenso spontane Jams eigentlich unbekannter Kollegen, und nicht zuletzt auch die sogenannten All Star-Bands, die meist aus dem Umfeld eines bestimmten Labels oder Freundeskreises stammen, und sich durch den Zusammenfluss unterschiedlichster Qualitäten auf die Probe der Kompatibilität stellen. Weiterlesen

THE GREAT PARK: The Cellar

Bereits vor einigen Wochen stellten wir den zwischen England, Irland und dem deutschsprachigen Raum pendelnden Sänger Stephen Burch und sein Folkprojekt THE GREAT PARK in einem Interview vor. Wie seine ausgiebigen Konzerttourneen sind auch seine Tonträger, die alle auf seinem eigenen Label Woodland Recordings erscheinen, von einem sympathischen Do it Yourself-Esprit durchzogen. So erschien sein aktuelles Album „Cellar“ auch wie die vorausgegangenen Arbeiten in einfacher aber stilvoll-handgemachter Verpackung und limitiert auf hundert Exemplare. Weiterlesen

AARKTICA: In Sea Remixes

Ein Remixalbum zu besprechen ohne das Original zu kennen ist immer eine etwas heikle Sache, und im Falle von AARKTICAS „In Sea Remixes“ landete der Tonträger auch eher zufällig auf meinem Tisch. Dass ich das Thema dennoch nicht unter selbigen fallen lassen möchte ist, soviel vorweg, der Qualität der Arbeiten geschuldet, und immerhin wurde die Band des Amerikaners Jon DeRosa im deutschsprachigen Blätterwald bislang auch sträflichst vernachlässigt. Grund genug, das Werk etwas provisorisch wie ein Phänomen zwischen Album und Compilation zu betrachten und dennoch unter die Lupe zu nehmen. Weiterlesen

KAL CAHOONE: Built The Fire

In dem vor einigen Monaten geführten Interview mit Kal Cahoone konnte man sich bereits ein Bild davon machen, wie umtriebig die aus Denver stammende Sängerin schon seit Jahren ist. Das Debütalbum ihrer derzeit auf Eis gelegten Band TARANTELLA kann man als ihren bisher größten Erfolg ansehen, zugleich auch als ein Werk, dass ihren Hauptmotiven den adäquatesten Ausdruck verleiht. Spanische und englische Vocals, Emotionalität und Coolness, Country und Worldmusic, Temperament und Melancholie – all diese Dinge reichen sich die Klinken in die Hand, Kal und ihr Kollege John Rumley scheinen wirklich am ehesten zwischen all diesen Orten zuhause zu sein. Vor kurzem ist Kals Solo-Debüt in Form einer fünf Songs umfassenden EP erschienen. Weiterlesen

XIU XIU: Dear God, I Hate Myself

Um es ganz klischeehaft zu sagen: Dunkle, melancholische Popsongs sind seit Jahren wieder in. Etwas differenzierter kann man festhalten, dass vor einiger Zeit in gewissen Independent-Kreisen das Potenzial waveinspirierter Klänge mit 80er-Jahre-Referenz wiederentdeckt wurde und nun eine neue Würdigung erfährt. Wenn dabei so Unterschiedliches wie EDITORS, ZOLA JESUS, BLESSURE GRAVE oder A PLACE TO BURY STRANGERS herauskommt, ist das eine dankenswerte Bereicherung, ganz zu schweigen von dem Kontrapunkt, den so etwas darstellt gegenüber all den nach Jahrzehnten kaum noch zu ertragenden DEPECHE MODE-Partys und anderen Seniorentreffs, die mehr mit Festgefahrenheit als mit Rückbesinnung zu tun haben. Weiterlesen

SLIM CESSNA’S AUTO CLUB: Buried Behind The Barn

Das Schöne am sogenannten „Denver Sound“ ist, dass die gut zwei handvoll Exponenten, die man unter diesem Sammelbegriff zu fassen sucht, alle sehr unterschiedlich klingen. Wenn man neben der lokalen noch die musikalische Komponente mit einbringen will, dann klingen weit gefasste Genrekonstruktionen wie „Dark Alternative Hillbilly Gothic“ und dergleichen derart nach Begriffsungetüm, dass man sich schon gar nicht mehr vor der Klischeefalle zu fürchten braucht. Weiterlesen

CTEPHIN: Duad 7″

Knapp 100 Singles oder auch „Drone-Bombs for your Dream-Mind“ sind bisher bei dem kleinen Label aus Bremen erschienen. Singles, die mit liebevollen und humorvollen Gattungsbeschreibungen versehen wurden, und die trotz unterschiedlicher musikalischer Ausrichtung(en) immer ins Konzept, ins weite Feld des Drones pass(t)en. Ctephin – ein Duo aus Oklahoma City, das dem „Umbrella Noize Collective“ angehört – zitieren im Inlay Frater Perdurabo (vulgo: Mr Crowley)  und scheinen sich, was Titel, Zitat („For I am divided for love’s sake, for the chance of union.“) und Artwork nahe legen, mit dem Verhältnis von Trennung und (Ver-)Einigung zu beschäftigen. Weiterlesen