In den letzten Jahren hat sich das italienische Label Quindi Records als wahre Fundgrube origineller, zum Teil nicht immer leicht kategorisierbarer Musik erwiesen, die wir auf diesen Seiten auch immer wieder besprochen haben – zuletzt hatte uns der Italiener Fortunato Durutti Marinetti begeistert, jetzt folgt mit „Rimane“ das Debüt eines weiteren Musikers aus Italien: Cosimo Quierci, der fast alle Instrumente spielt – einzig für Schlagzeug und Perkussion zeigt sich Walter Bellini verantwortlich – und auf insgesamt fünf zwischen knapp vier und 11 Minuten langen Stücken eine wilde Melange spielt, in der Psychedelic und der Motorikbeat des Krautrock nur zwei der zahlreichen Zutaten sind.
„Rimanemai“ erzeugt eine beschwingte, luftig-sommerliche Atmosphäre, die von einer leichten Melancholie durchzogen ist. In den letzten zwei Minuten wird der Track zu einer ambientartigen Fläche mit tropfenartigen Sounds und ausklingenden Bassläufen. „Nina Ferale“ beginnt mit rätselhaften Klängen: exotisch anmutende Perkussion, flötenartige Töne wie aus einem Dschungel, rhythmische Momente, die an das Ticken einer Uhr erinnern; der entrückte Gesang scheint mitten in der Musik zu schweben. Gegen Ende verwandelt sich der Song dann in eine Fläche, die einen meinen lässt, ein Dudelsack erklinge in der Ferne. „Chaotico Dramatico“, mit fast 11 Minuten das längste Stück des Albums, startet mit hektischen Beats aus der Drummaschine, bevor eine Gitarre einsetzt und eine beinahe traumartige Atmosphäre schafft. Erst nach vier Minuten setzt der Gesang ein, der erneut klingt, als käme er aus weiter Ferne. In den letzten beiden Minuten hört man ein leicht blubberndes, an Wasser erinnernde Sounds. „Manina Nera“, bereits vorab als Single veröffentlicht, beginnt erneut mit markanter Perkussion, worauf verträumte Keyboards und eine psychedelische Grundstimmung folgen. “Rimane” hat einen gewissen LoFi-Charakter, der die Aufnahmen in einem seltsam zeitlosen Vakuum situiert. Das liegt auch an dem Gesang, der sich nicht in den Vordergrund drängt, sondern wirkt, als käme er aus einer dichten Nebelwand. (MG)
Label: Quindi Records