Opus Five Vol. 1: Auftakt einer neuen Reihe bei Post Orientalism Music

Ende des Jahres erscheint bei Post Orientalism Music “Opus Five Vol. 1″ als Auftakt einer neuen Reihe. Die Compilation versammelt Werke von Bruce Hamilton, Dave Seidel, Ehsan Saboohi, RDKPL sowie dem Duo Hubert Heathertoes und Zan Hoffman. “Opus Five” versteht sich als Hommage an eine Tradition philosophisch ausgerichteter Komposition: Bezugspunkte sind Arnold Schönbergs “Fünf Orchesterstücke”, op. 16, und Anton Weberns “Fünf Orchesterstücke”, op. 10 – Schlüsselwerke der frühen Moderne, die für den Bruch mit der Tonalität, die Neubewertung des Klangs und eine extreme Verdichtung stehen. Darauf verweist auch der Titel eines der Stücke: “13 September 1874″, Schönbergs Geburtsdatum. Weiterlesen

Sonitus: Zweiter Teil der Reihe auf Post Orientalism Music

Mit “Sonitus Vol. 2″ erscheint der zweite Teil der vom Komponisten Ehsan Saboohi kuratierten Compilation-Reihe auf dem Label Post-Orientalism Music. Wie bereits in der ersten Ausgabe basiert das Projekt auf Saboohis theoretischer Auseinandersetzung mit dem Begriff Sonitus, den er – inspiriert von der lateinischen Antike und insbesondere von Lukrez – nicht als objektivierbaren Klang, sondern als unmittelbares Ereignis begreift. Ein Klang, der sich nicht in musikalischen Kategorien erschöpft, sondern in dem sich – so Saboohi – “das Sein selbst mitteilt”. Die Veröffentlichung vereint Werke von Chem XP, Dave Seidel, Deniz Tafaghodi, Ehsan Saboohi, Hubert Heathertoes, Lena Koucheri, Mohammad Amin Akbarpour, Mohammad Reza Hashemi und Soheil Shirangi – in gewissem Sinne ein erweitertes Line-up des ersten Teils. Die Beiträge verzichten bewusst auf eine stilistische Einordnung in bekannte musikalische Traditionen. Weder westlich noch orientalisch, weder elektroakustisch noch dokumentarisch im engeren Sinne, verschiebt sich die Aufmerksamkeit hin zu Momenten klanglicher Präsenz, in denen sich Bedeutungen erst formen, statt vorausgesetzt zu werden. Weiterlesen

2nd Festival of Arts Nowruz: Neue Anthologie auf Post Orientalism Music

Als zentrales Element der diesjährigen Reihe “2nd Festival of Arts Nowruz” präsentiert das Label Post Orientalism Music eine umfangreiche Compilation zeitgenössischer, weitgehend elektroakustisch ausgerichteter Musik. Die Sammlung vereint Beiträge von etablierten und neueren Stimmen der internationalen experimentierfreudigen Musikszenen – unter anderem aus Iran, Nordamerika, Europa und Japan. Die Anthologie knüpft an die gleichnamige Veröffentlichung des Vorjahres an und versteht sich als Plattform für polyphone Ausdrucksformen jenseits von religiöser oder staatlicher Normierung. Nowruz – ein traditionelles iranisches Frühlingsfest – wird hier als offener Denkraum begriffen, in dem Vielfalt als künstlerischer Wert betont wird. Das Album erscheint zunächst in einer Pre-Release-Version, in der die klangliche Heterogenität der einzelnen Werke bewusst erhalten bleibt. Später folgt eine finale Edition mit durchgängiger Nachbearbeitung und ergänzender Begleitbroschüre, nicht alle Beiträge sind derzeit bereits im Stream zu hören. Weiterlesen

DAVE SEIDEL: Dream Inside A Dream

Ein verhaltenes Dröhnen, das mit einer spürbaren Zurückhaltung einsetzt, dominiert den Beginn von “Post-Orientalism No. IV: Dream Inside a Dream. Variations on Three Chords by La Monte Young” – eine beeindruckende kleine One-Track-EP, mit der der amerikanische Komponist und Soundartist Dave Seidel dem Minimalisten La Monte Young in Form einer ungeschnittenen Echtzeit-Aufnahme, die auf einem einzigen Weiterlesen

Music for Black Sine Wave: Neues von Dave Seidel auf Noise à Noise

Kein halbes Jahr nach seiner eher ambient ausgefallenen “Elegy for Harold Budd” bringt der amerikanische Komponist und Elektroakustiker Dave Seidel, der wegen seines Logos auch als Mysterybear bekannt ist, ein neues Album heraus. “Music for Black Sine Wave” ist, wie andere Alben dieses Titels, Teil des groß angelegten Sinuswellen-Projektes von Ehsan Saboohi unter dem Schirm seiner Post Orientalist Music. Auf dem Fundament von Saboohis Material komponierte Seidel per modularem Gerät vierundzwanzig kurze Tracks, die nie die Dreiminutenmarke überschreiten und in ihrer Engführung von Wucht und Minimalismus bisweilen forsch und monumental wirken. Besonders beeindruckend ist seine Hand für markante Melodien und und einen Umgang mit der Bewegung des Tempos, die passagenweise an Rock erinnert. Das Album erscheint digital übr Noise à Noise. Weiterlesen