Das aus Zach Corsa (Nonconnah) und Scott Cortez (Astrobrite, Lovesliescrushing) bestehende Duo kategorisiert seine Musik selbst als „lo-fi noise/drone“ und diese Bezeichnung, der das Cover zierende seiner Blätter beraubte Baum und der Titel des Albums geben die ungefähre Richtung von „The Autumn Elegy“ vor: Die insgesamt zehn Tracks sind in der Tat eine Elegie auf den Herbst und sind eine gute Illustration dieser Jahreszeit in all ihrer Ambivalenz: Auf der einen Seite die Manifestation des Vergänglichen und Vergehens, des Menschen “at that vage age that claims/The end of choice, the last of hope” (P. Larkin), auf der anderen Seite aber auch die Schönheit, die sich z.B. (aber nicht nur) im irritierend betitelten „Indian Summer“ zeigt.
„Agerasia“ spielt mit rückwärts abgespielten Loops und harmonischen Flächen, auf „Bistre“ lassen sich irgendwo im Hintergrund einzelne melodische Passagen ausmachen, die überlagert werden von leicht dissonanten Drones. Auf dem langen, mit Sprachsamples beginnenden „Circlets“ lösen sich die melodischen Drones in fast kaum noch wahrnehmbare entfernte Töne auf. „Lasvois“ ist von verrauschten Orgeldrones geprägt, während das darauf folgende „Loam“ noisiger und dissonanter ist. „Xmara“ oder das das Album abschließende „Zemepis“ vermitteln dann dem Hörer den Eindruck, er wohne gerade einem Sonnenaufgang bei. In diesen verrauschten Lo Fi-Miniaturen, die fortwährend zwischen Dissonanz und Melodik changieren – von „rumbled and hazed dissonance“ spricht das Label – gelingt es den beiden Musikern ein Wechselspiel von Melancholie und Geborgenheit zu erzeugen.
„The Autumn Elegy“ ist ein sehr schönes Album, dessen physischer Form verschiedene Pflanzen beiliegen. Vielleicht ist das Album gar nicht so weit von dem entfernt, was Tor Lundvall und Tony Wakeford einst auf „Autumn Calls“ gemacht haben. Nur stelle man sich vor, dieses Album sei von William Basinski gecovert worden. (MG)
Label: Wist Rec