So schwer einprägsam der Name der Formation ist, so entspannt und eingängig ist die Musik auf der vorliegenden EP “Amanogawa”, deren dunkler, warmer Basssound mit seinen smoothen elektronischen Rhythmen und den traumwandlerischen Melodien perfekt durch den Titel des Openers erfast wird: “Gekko No Odoriko” heißt soviel wie “Tänzer im Mondschein”. Trotz der kindlich monotonen Rasseln ist der nie ganz variationslose Takt fließend und erzeugt zusammen mit den tiefen, griffigen Synthies ein eher flächiges Ambiente, wie man es von Acts in der Nachfolge der Theivery Corporation her kennt. Eine exponierte Trompete unterstreicht die leichten Dub-Anleihen, die allerorts auszumachen sind.
All dies bedeutet nicht, dass das Idyll keine gut dosierten Brüche zulässt, wie z.B. den etwas sehr in den Hintergrund gemischten Grummelgesang des Frontmannes, der im folgenden “Holy Water” noch dumpfer und leiernder wiederkehrt, der luftigen Eleganz des Tracks aber keinen Abbruch tut. Das Album, das in vier Tagen eher spontan in einem Studio in Osaka improvisiert wurde, durchzieht ein spielerischer Zug, der sich mal in dezent eingebauten Samples von Kinderstimmen, Autohupen etc., mal, wie im Titelsong, in vielen kleinen Takten zeigt, die wie Kolibris um einen zentralen Rhythmus herumschwirren. Hier zeigt sich, kurz vor dem sanft polternden Ausklang, der Gesang noch einmal von einer anderen Seite, wenn Gastsängerin Ryoko alias Mt.Chills eine melancholische Jazzballade in japanischer Sprache in das Muster einwebt.
Das schöne, doch etwas kurze atmosphärische Hör- und Tanzrlebnis eignet sich für eine gewisse Zeit perfekt zur Dauerrotation und ist als 12″ dreiundermal erhältlich.
Label: SVS Records