LOUISE BOCK: Sketch For Winter VII – Abyss: For Cello

Spires That In The Sunset Rise gehören wahrscheinlich zu den originellsten Vertreterinnen einer Form von Folk, die das Attribut „weird“ wirklich verdient. Zwischenzeitlich zu einem Quartett angewachsen, ist die Band seit einigen Jahren zu einem Duo, bestehend aus Ka Baird und Taralie Peterson, geschrumpft. Zuletzt erschien das recht jazzige “House Ecstatic (Cover Your Blood)”

Ka Baird hat seit ihrem Umzug nach New York zahlreiche Kollaborationen gemacht und Soloarbeiten veröffentlicht, auf denen Blasinstrumente im Zentrum des Klangbilds waren. Taralie Peterson hatte als Tar Pet in den 00er Jahren zwei Alben veröffentlicht, auf denen experimentelle Folkminiaturen zu hören waren, seit einigen Jahren nimmt sie als Louise Bock auf und veröffentlichte 2017 ihr Debütalbum, nun folgt auf dem in Decatur, GA ansässigen Label Geographic North ein Album im Rahmen der titelgenden „Sketch for Winter“-Serie, zu der u.a. schon Pan American beigetragen haben. Als Louise Bock stellt Peterson das Cello ganz klar in den Fokus. Sie selbst schreibt, ihre Arbeit „combines the rarely explored territories of conceptual atonal/repetitive ideas with personal invection. Mystical, ecstatic, spiritual, dark, otherworldly explorations.”

Das dreißigminütige Tape beginnt mit “Hororlogic”, das so klingt, als habe William Breeze den Soundtrack zu “Midsommar” eingespielt. „Jute“ist hektischer, das Cello scheint zu vibrieren. “Actinic Ray“ integriert Saxophon. „Oolite“ dröhnt dunkel Dunkel, Stimmen tauchen kurz auf, um dann zu verschwinden. „Prithee“ schließt das Album getragen und nachdenklich ab. Vergleichen mit ihrer Debüt-LP „Repetitives in Illocality“ sind diese Winterskizzen dunkler, sind vielleicht dem titelgebenden „Abgrund“ entsprungen. (MG)

Label: Geographic North