Seit Maso Yamazaki, der „Gott des Lärms“, sein manisch-eruptives Noiseprojekt Masonna weitgehend ruhen lässt und augenblicklich seine Energie auf das dunkle, man möchte fast sagen: depressive Death Industrial-Projekt Controlled Death fokussiert, sind seit 2018 zahlreiche Tonträger erschienen. Dabei hat man den Eindruck, dass er wechselt zwischen massiven, umfangeichen Veröffentlichungen, wie etwa dem Doppeltape „Black Scorpion Rising“ oder der kürzlich erschienenen Doppel-LP „Ritualistic Mutilation In The Bloody Darkness“ und (sehr) kurzen Tonträgern, wie etwa der „Evil Discharge“-Flexidisc, über die es hier hieß, man höre „ein zähflüssiges analoges Dröhnen und inmitten dieser Soundmasse eine Stimme, die zwischen Bedrohung (so ungefähr wie man sich Pazuzu nach durchzechter Nacht vorstellt) und Leid(en) changiert.“ Auf dem in Berlin ansässigen Label Total Black erschien jüngst die 7“ „Beautful Decomposition“, auf der sich zehn zwischen 30 Sekunden einer Minute lange unbetitelte Stücke finden.
Da sind wieder diese scheinbar unmenschlichen und daher letztlich besonders menschlichen Schreie, die Stimme, die Unverständliches murmelt, dann im verzerrten analogen Brummen und Dröhnen untergeht und gelegentlich mit diesem verschmilzt. Was wieder auffällt, ist, dass die Stücke teilweise sehr abrupt enden, ganz so, als seien sie (eigentlich) Teil einer längeren Komposition und als würden sie frühzeitig aus ihrer Existenz gerissen. Yamasaki ist transparent beim wieder sehr minimalistischen Setup: sein Korg MS-20, ein Mikrophon, eine Echo Unit. Das ist kompositorisch sicher keine sonderlich komplex arrangierte Musik, aber in ihrer konsequenten Fokussierung und letzten Konsequenz beeindruckt das schon und es gibt durchaus Variation: Auf Track 5 klingt die Stimme besonders leidend, bei Nummer 6 glaubt man, Wind wehe durch diese analoge Wüste, auf Track 7 kann man fast eine Melodie erahnen und bei Track 10 weiß man nicht, ob die Geräusche dem Korg oder Yamazakis Kehlkopf entstammen. (MG)
Label: Total Black