TRAPPIST AFTERLAND / GREY MALKIN: II

Was macht die gefühlvollen und filigranen Songs von Trappist Afterland, bei denen man die Handschrift Adam Coles so deutlich wahrnehmen kann, eigentlich kompatibel mit den dunklen, bisweilen geradezu monumentalen Soundtracks von Grey Malkin, der vor rund zwanzig Jahren als The Hare And The Moon erstmals von sich hören machte, dabei aber als Person immer hinter der Persona der Musik verborgen blieb? Wie schaffen die beiden es, Fragen der Weiterlesen

ORGANUM ELECTRONICS: Stilness

Verglichen mit anderen Künstlern aus dem (weiteren) Umfeld des Industrials verzichtetete David Jackman von Anfang an auf Programmatik und Konzepte und selbst auf solche Antislogans wie etwa The New Blockaders („Even anti-art is art…That is why we reject it!“), mit denen Jackman mehrfach zusammenarbeitetete. Bei ihm findet man, bezogen auf seine frühen Aufnahmen, lapidar die Aussage, Organum sei „damn noisy“. Weiterlesen

BIRDWORLD: Unda

Gregor Ridell und Adam Teixeira, die sich vor einigen Jahren bei einer Artist Residency in einem Osloer Kulturzentrum kennenlernten, sind beide an mehreren Instrumenten bewandert und haben obendrein ein großes Interesse an den vielen Klängen des Alltags, die auch ohne herkömmlichen Musikzusammenhang immer wieder interessante kompositorische Muster von scheinbarer Homogenität bilden. Weiterlesen

ANDREW TUTTLE: Alexandra

Auf seinem fünften Studioalbum verwirklicht der Australier Andrew Tuttle sein vielleicht autobiographischstes Projekt: Aus der Perspektive eines neugierigen Flaneurs erkundet er die Alexandra Hills, eine Wohngegend in der unweit von Brisbane, Queensland, gelegenen Kleinstadt Redlands, in der Tuttle aufwuchs und vor rund zwanzig Jahren seine Liebe zur Musik entdeckte.

Weiterlesen

AB UNO: La Linea Negra

Es ist kein Wolkenbruch, sondern ein sanfter Schauer, der labend auf den unbekannten Ort niedergeht, durch den die Linea Negra, die schwarze Linie geht. Wo immer dieser Ort liegt, er wird mit wohlwollenden, interessierten Augen und Ohren wahrgenommen, und wie um dies zu unterstreichen, legt sich sanfte Drönung wie eine dünne weiche Decke über die in klaren Feldaufnahmen eingefangenen Ereignisse. Weiterlesen

FLAVIO BONOMETTI: Vortice Rosso

Wenn man Flavio Bonomettis “Vortice Rosso” hört, kommt einem vielleicht als letztes in den Sinn, dass es sich dabei um ein Debüt handelt. Genau genommen ist es das, zumindest hat der italienische Komponist hier erstmals ein Album in eigener Regie aufgenommen. Allerdings geschah dies mit einem enormen Erfahrungsschatz im Gepäck, den man den 12 mit einem üppigen, orchestralen Instrumentarium eingespielten Tracks auch durchweg anhört. Weiterlesen

THE GREAT PARK: The Ghost Is The Only One That Beats My Drum

Vor einigen Wochen brachte The Great Park eine digitale Single mit dem Namen “The Ghost Is The Only One That Beats My Drum” heraus, die einen einzigen Track von über fünfzehn Minuten hypnotisierender Abgeklärtheit und religiöser Symbolik enthielt. Etwas verwirrend war es, als jüngst ein Album mit dem selben Titel als CD in den Regalen stand. Größer als jede Konfusion war jedoch die Freude darüber, dass Stephen Burch all jene Lügen straft, die eine Weiterlesen

TOR LUNDVALL: Yule

Das damals noch über World Serpent vertriebene Minilabel des in Neuengland ansässigen Malers und Musikers, auf dem seine frühen Aufnahmen erschienen, trug im Namen schon die Jahreszeit, die am ehesten die von Musik und Bildern Lundvalls hervorgerufene Atmosphäre zu illustrieren schien: Eternal Autumn Editions. Weiterlesen

USTAD SAAMI: Pakistan is for the Peaceful

Ustad Nasruddin Saami ist der einzige derzeit lebende Meister des Surti, einer Gesangstechnik, die sich seit dem dreizehnten Jahrhundert im Kontext der dem Sufismus entstammenden Qawwali-Musik entwickelte. Im Rahmen dieser in der Punjab-Region im heutigen Grenzgebiet zwischen Indien und Pakistan entstandenen Tradition des Gotteslobs bildeten sich schon früh die wesentlichen Komponenten heraus, in deren Zentrum mehrere Oktaven umfassender mikrotonaler Gesang stand, begleitet von Weiterlesen

LES PARADISIERS: Indian Summer

Wenn die Sommersonne im östlichen Teil der USA, vor allem in den Neuengland-Staaten, im Herbst noch einmal ihr Recht einfordert und Licht durch die längst braungefärbten Blätter fluten lässt und das Land in der frühen Abenddämmerun rot färbt, spricht man landläufig vom Indian Summer. Die beiden Paradisiers, die wohl mit dieser Bedeutung spielen, da einer von ihnen in der Region zuhause ist, nehmen den Begriff wörtlich, denn auf ihrem Weiterlesen

WILDNISGEIST: Pandemonium

Mit einem Auszug aus einer „Macbeth“-Verfilmung, auf dem es heißt, dass die Bäume im Birnam Wood beginnen, sich zu bewegen und damit die Erfüllung der Prophezeiung des Macbeth erschienenen gekrönten Kindes („Macbeth shall never vanquished be until/Great Birnam Wood to high Dunsinane Hill/Shall come against him.“) einleiten, beginnt das neue Wildnisgeist-Album. Sind es in Shakespeares kürzester Tragödie aber nur die Soldaten, die zur Verschleierung ihrer Anzahl Bäume und Äste mit sich tragen, Weiterlesen

ERYCK ABECASSIS: Siamoises

Sein drittes Soloalbum hat der französische Komponist und Gitarrist Eryck Abecassis nach den Siamoises, den siamesischen Zwillingen benannt, eine Namenswahl, die man nur spekulativ in Zusammenhang mit der untrennbar wirkenden Verknüpfung seines modularen Synthesizers mit einem doppelhalsigen Hybriden aus E-Bass und Gitarre bringen kann. Auch letzterer allein bietet sich als Hintergrund an. Weiterlesen